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Verkehr Grüne: Zu wenige Radwege an Landstraßen in Sachsen-Anhalt

Mit dem Fahrrad kann es auf der Landstraße gefährlich werden, wenn man von schnelleren Fahrzeugen überholt wird. Die Grünen im Landtag fordern einen stärkeren Ausbau von Radwegen.

Von dpa 07.09.2024, 04:34
In Sachsen-Anhalt gibt es an vielen Landstraßen noch keinen Radweg. (Foto: Archiv)
In Sachsen-Anhalt gibt es an vielen Landstraßen noch keinen Radweg. (Foto: Archiv) Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt gibt es an vielen Landstraßenabschnitten noch keinen Radweg. Insgesamt liegt der Anteil der straßenbegleitenden Radwege bezogen auf die Länge der Landesstraßen bei 16 Prozent, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage von Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann hervorgeht. „Das ist viel zu wenig“, sagte Lüddemann der Deutschen Presse-Agentur. Es sei ein Fehler, dass die schwarz-rot-gelbe Koalition Anträge für mehr Mittel zum Ausbau der Radwege immer wieder ablehne.

In den einzelnen Regionen des Landes gibt es dabei größere Unterschiede. Während der Anteil der straßenbegleitenden Radwege mit Blick auf die Länge der Landesstraßen im Landkreis Stendal bei 28 Prozent liegt, sind es im Burgenlandkreis nur 3 Prozent. In diesem Jahr sind den Angaben zufolge etwa der Bau und die Fertigstellung der Radwege zwischen Barby und Pömmelte (Salzlandkreis) und zwischen Zilly und Berßel (Landkreis Harz) geplant. An den Bundesstraßen gibt es in Sachsen-Anhalt straßenbegleitende Radwege auf 631 Kilometern, an Landesstraßen auf 668 Kilometern und an Kreisstraßen auf 372 Kilometern.

2.234 verunglückte Radfahrer

Für die Grünen ist der Ausbau der Radwege auch ein sicherheitsrelevantes Thema. Insbesondere im ländlichen Raum sorgten sich die Menschen teilweise, dass sie ihr Dorf auf dem Rad nicht sicher verlassen könnten, sagte Lüddemann. Im Jahr 2023 verunglückten laut dem Statistischen Landesamt 2.234 Radfahrerinnen und Radfahrer in Sachsen-Anhalt.

Nach Angaben der Dekra ist die Zahl der Verkehrstoten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen trotz positiver Entwicklungen im Bereich der Verkehrssicherheit noch immer zu hoch. Die Organisation fordert eine raschere Anpassung der Infrastruktur. Der Schwerpunkt von tödlichen Verkehrsunfällen liegt laut Dekra nicht in den Metropolen, sondern im ländlichen Raum. Gründe dafür sind demnach höhere Geschwindigkeit, kurvige und unübersichtliche Straßenverläufe sowie schlechtere Sichtverhältnisse.