Bundestagswahl Grünen-Chef: Regieren nicht um jeden Preis
Die Bundestagswahl könnte ein Bündnis aus Union und SPD oder aus Union und Grünen möglich machen. Die Grünen möchten sich bei etwaigen Gesprächen keinen Unterbietungswettbewerb liefern.

Erfurt - Nach der Bundestagswahl will Grünen-Chef Felix Banaszak seine Partei nicht um jeden Preis in eine Regierung führen. Sollte das Wahlergebnis sowohl ein schwarz-rotes als auch ein schwarz-grünes Bündnis möglich machen, würden die Grünen sich keinen Wettbewerb mit der SPD darum liefern, Partner von CDU und CSU zu werden. Einen solchen Wettbewerb würden die Grünen immer verlieren, sagte Banaszak bei einer Wahlkampfveranstaltung in Erfurt. Aus seiner Sicht wäre die SPD immer billiger zu haben.
Grenzen des Erträglichen
Für die Sozialdemokraten sei es überhaupt keine Denkmöglichkeit, in die Opposition zu gehen, sagte der Grünen-Chef. „Die werden alles tun, um in dieser Regierung zu bleiben.“ Immerhin regiere die SPD seit 1998 mit nur einer kurzen Unterbrechung im Bund mit.
Für die Grünen dagegen sei der Gang in die Opposition denkbar. Seine Partei wisse, dass man auch aus der Opposition heraus Dinge politisch bewegen könne. Zwar habe man keine Sehnsucht nach der Oppositionsrolle im Bundestag. Dennoch werde es in möglichen Gesprächen mit CDU und CSU Grenzen des Erträglichen geben.
Gleichzeitig schloss Banaszak aus, nach der Wahl Minister in einer Bundesregierung zu werden.