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Maul- und Klauenseuche „Guten Gewissens“: Tierpark Berlin wieder geöffnet

Der Tierpark begrüßt nach drei Wochen Schließung wieder Besucher - allerdings gelten Sicherheitsmaßnahmen. Ab Freitag gibt es einen Neuzugang mit außerirdischem Look zu bestaunen.

Von dpa 30.01.2025, 15:31
Der Tierpark hatte nach einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche fast drei Wochen geschlossen. (Archivbild)
Der Tierpark hatte nach einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche fast drei Wochen geschlossen. (Archivbild) Sebastian Gollnow/dpa

Berlin - Knapp drei Wochen nach der vorsorglichen Schließung zum Schutz vor der Maul- und Klauenseuche (MKS) hat der Tierpark wieder geöffnet. „Wir haben in enger Abstimmung mit den Behörden, mit den zuständigen Ämtern ein Sicherheitskonzept erarbeitet, ein Hygiene-Konzept, unter dem wir auch guten Gewissens unsere Pforten wieder öffnen können“, sagte Sprecherin Philine Hachmeister im RBB-Interview.

Die Schließung sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen und keine behördliche Anordnung, sagte Hachmeister weiter. Deshalb hätten die Betreiber selbst entscheiden können, ob sie schließen oder öffnen.

Hunde müssen draußen bleiben

Laut einer Mitteilung des Tierparks seien an den Eingängen Desinfektionsmatten ausgelegt worden. Da diese nicht für Hundepfoten geeignet seien, dürften Hunde bis auf Weiteres nicht in den Tierpark mitgebracht werden. Geschlossen bleiben der Himalaya-Bereich, der Streichelzoo mit Teilen des Haustierareals und die drei Hauptwege zum Schloss, an denen die Gehege der Hirsche liegen.

Ferner bittet der Tierpark alle Gäste, die in den vergangenen zehn Tagen Kontakt zu Wiederkäuern wie Rindern, Schafen, Ziegen, Alpakas, Lamas, Damhirschen oder auch Schweinen hatten, ihren Besuch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Dies gelte auch für Bewohner des MKS-Ausbruchsgebiets bei Hönow und Menschen, die sich dort kürzlich aufgehalten haben. 

Tierpark liegt in Überwachungszone

MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung. Für den Menschen ist sie ungefährlich, anstecken können sich vor allem Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Der Ausbruch wurde am 10. Januar in einer Büffel-Herde in Hönow in Brandenburg entdeckt. Seitdem gab es keinen weiteren bestätigten Fall. 

Für im Tierpark und im Zoo Berlin lebende Rotbüffel, Alpakas oder Giraffen ist die Erkrankung gefährlich. Der Tierpark liegt innerhalb der Überwachungszone von zehn Kilometern um den Ausbruchsort, was umfassende Präventionsmaßnahmen erforderlich macht.

Neuzugang mit außerirdischem Look im Affenhaus

Einen Tag nach der Wiedereröffnung kann im Affenhaus ein seltener Neuzugang bestaunt werden: das Fingertierweibchen Vassago. 

„Ohren wie eine Fledermaus, Augen so groß wie Golfbälle, Finger so lang wie die von E.T., dem Außerirdischen“, wird der mystische Look des Äffchens vom Tierpark beschrieben. Da Fingertiere nachtaktiv sind, wurde Vassago „ein Palast der Dunkelheit“ gebaut, in dem die Nacht zum Tag wird.

Fingertiere – auch Aye-Aye genannt – sind eine Lemurenart aus Madagaskar. Aufgrund seiner Seltenheit und seiner einzigartigen Lebensweise wird das Tier den Angaben zufolge häufig als „das Ungeheuer der Natur“ bezeichnet. Dabei gelte seine Anwesenheit auch als Zeichen intakter Wälder. Aufgrund von zunehmender Zerstörung dieses Lebensraumes auf Madagaskar ist das Aye-Aye in seiner Heimat stark bedroht.

Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN ist die Lemurenart als „stark gefährdet“ gelistet. Die Tiere sind nur in sieben europäischen Zoos zu sehen.