Gedenken Haseloff: „Geschichtsvergessenheit macht blind“
Am internationalen Holocaust-Gedenktag appelliert Sachsen-Anhalts Regierungschef Haseloff, die Würde des Menschen zu verteidigen. Demokratie ist für ihn auch Ausdruck einer inneren Haltung.
Magdeburg - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hält ein Nachdenken über die deutsche Geschichte für unverzichtbar. „Geschichtsvergessenheit macht blind“, sagte er am 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau bei der zentralen Gedenkveranstaltung des Landes für die Opfer des Nationalsozialismus in Magdeburg.
Die Demokratie werde nur durch das Engagement vieler Menschen und ihre Beteiligung an den öffentlichen Diskursen erhalten, so Haseloff. „Wir dürfen nicht wegsehen, wir müssen Anteil nehmen, Haltung zeigen und den Anfängen entschlossen wehren sowie die Würde des Menschen um jeden Preis achten und verteidigen: immer und überall. Demokratie ist auch Ausdruck einer inneren Haltung.“
Der Historiker Michael Wolffsohn sagte in seiner Gedenkrede, 80 Jahre nach Auschwitz müsse man mehr „über die Wehrhaftigkeit von Demokratien ganz allgemein und der deutschen im Besonderen“ reden. Bis 2012 war Wolffsohn Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München.