DEFA-Filmstar Helga Göring gestorben
Von Tamara Bartlitz
Berlin (dapd). Der Film, auf den sie am meisten stolz war, ist fast 40 Jahre alt. 1972 schaffte die Schauspielerin Helga Göring mit der Hauptrolle in der DDR-Fernsehproduktion "Die große Reise der Agathe Schweigert" den großen Durchbruch. In der Verfilmung einer Erzählung von Anna Seghers spielt Göring eine Mutter, die sich auf die verzweifelte Suche nach ihrem in der Nazizeit verschollenen Sohn macht.
Das unabhängig von seiner späteren "Verwendung" als Meisterwerk des sozialistischen Realismus tief berührende Antikriegsdrama nannte Göring später ihren größten künstlerischen Erfolg. In der vergangenen Woche ging die wechselvolle Lebensreise der Schauspielerin zu Ende: Helga Göring starb 88-jährig in Berlin.
1922 in Meißen geboren, zog es Helga Göring früh auf die Theaterbühnen. Die Schauspielschule bestand sie 1940 mit Auszeichnung, noch im selben Jahr debütierte sie am Dresdner Staatstheater. Anfang der 50er Jahre entdeckte die DEFA die wandelbare junge Schauspielerin und gab ihr im Film "Das verurteilte Dorf" ihre erste Hauptrolle als resolute Käthe Vollmer.
Frauen, die wie Käthe mit beiden Beinen fest im Leben stehen, blieben fortan Görings Domäne – auch im Fernsehen. Achtmal wählen sie die Zuschauer des DDR-Fernsehens zu ihrem Liebling.