2. Fußball-Bundesliga Hertha blamiert sich: „Erschrocken von unserer Gegenwehr“
Als klarer Favorit treten die Berliner in der Oberpfalz an. Doch die Hertha zeigt eine Nichtleistung. Der Druck auf Trainer Fiél wird wachsen.
Regensburg - Hertha BSC und Trainer Cristian Fiél stehen nach einer Blamage bei Schlusslicht Regensburg turbulente Tage bevor. „Ich war erschrocken von unserer Gegenwehr ehrlich gesagt“, sagte Torwart Marius Gersbeck nach dem Spiel beim TV-Sender Sky. „Das war einfach zu wenig und deswegen haben wir es auch nicht verdient hier heute etwas mitzunehmen.“
Der Berliner Zweitligist verlor im Jahnstadion nach einer besonders in der ersten Halbzeit erstaunlich schwachen Leistung 0:2 (0:1). Christian Kühlwetter erzielte per Foulelfmeter die Regensburger Führung (45. Minute). Kurz vor Schluss sorgte der eingewechselte Elias Huth für die Entscheidung (90.+2).
In Berlin dürfte der Druck auf Fiél nach einer der schwächsten Saisonleistungen weiter wachsen. Die Aufstiegsambitionen der Alten Dame sind nach der neunten Saisonniederlage in weite Ferne gerückt. Hertha dümpelt im unteren Mittelfeld der Tabelle umher.
„Es geht um unsere Leistung, und die war heute nicht vorhanden von der ersten bis zur letzten Minute“, sagte Sportdirektor Benjamin Weber. „Wir haben keine Intensität auf den Platz bekommen. Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen und uns den Schneid abkaufen lassen.“
Wieder Rückschritt bei Hertha
Die Hausherren wollten nach der Bankrotterklärung beim 1:5 bei Mit-Aufsteiger Ulm am vorherigen Wochenende ein anderes Gesicht zeigen und schafften das auch. Das Team von Trainer Andreas Patz war aggressiv in den Zweikämpfen und gefährlich im Umschaltspiel.
Die Berliner, die zuletzt gegen den HSV trotz Niederlage spielerisch überzeugen konnten, zeigten mal wieder einen extremen Rückschritt in der ersten Hälfte. Coach Fiél traf im Tor eine Richtungsentscheidung für Gersbeck als Nummer eins. Der 29-Jährige rettete in der 14. Minute in höchster Not gegen Regensburgs einschussbereiten Eric Hottmann.
Kurz vor der Pause ging Pascal Klemens dann äußerst ungestüm in einen Zweikampf. Den berechtigten Strafstoß verwandelte Kühlwetter zur verdienten Führung.
Nach dem Wechsel brachte Fiél Hoffnungsträger Fabian Reese ins Spiel, der nach seiner langen Verletzungspause noch nicht für 90 Minuten bereit ist. Der 27-Jährige war ein Aktivposten und leitete mit einer Flanke eine gute Gelegenheit für die Berliner ein. Doch der Kopfball von Marten Winkler ging über das Tor (58.).
Die Hertha wurde etwas druckvoller, tat sich aber weiter schwer gegen kampfstarke Gastgeber. Huths Kopfball aus kurzer Distanz machte alles klar.