Fußball Hertha dominiert gegen Rostock: „Perfekter Abend“
Auf den Rängen stehen bei Hertha gegen Rostock erst die verfeindeten Fanlager im Fokus. Auf dem Feld sind die Berliner dann hoch überlegen. Der Trainer ist beseelt.
Berlin - Große Kulisse, ein deutlicher Sieg und endlich mal wieder zu null gespielt: Bei Hertha BSC gab es nach dem 4:0 (2:0) gegen Hansa Rostock nur zufriedene Gesichter. „Für uns ist es ein perfekter Abend heute“, sagte Trainer Pal Dardai nach der Partie. „Das ist einfach ein geiler Fußballabend.“
Die Hertha zeigte im auf den Rängen brisanten Zweitliga-Duell mit Rostock eine der besten Saisonleistungen. Es gab den dritten Sieg in den letzten vier Spielen. Das Team von Trainer Dardai ließ den abstiegsgefährdeten Rostockern, die von 20 000 mitgereisten Fans unterstützt wurden, am Freitagabend keine Chance.
„Die Entwicklung hat man heute gesehen und ich finde, wir haben es sowohl von hinten raus als auch bis zum Schluss gut gemacht, haben gut gestanden und dann einfach auch zu dem richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht“, sagte Sportdirektor Benjamin Weber.
Rauchschwaden verzögern den Anpfiff
Vor insgesamt 62 177 Zuschauern und Zuschauerinnen trafen Palko Dardai (18. und 59. Minute), Fabian Reese per Handelfmeter (31.) und Haris Tabakovic (86.) für die Berliner. Durch den Erfolg sprang der Hauptstadtclub zumindest vorübergehend auf Rang sechs. Trotzdem hat Hertha nur noch geringe Aufstiegschancen. Hansa steckt weiter tief im Abstiegskampf.
Wegen des feindschaftlichen Verhältnisses und der Vorgeschichte zwischen beiden Fanlagern war die Partie als Hochsicherheitsspiel eingestuft worden. Tausende Plätze blieben aus Sicherheitsgründen leer. Dazu wurden Wurfnetze vor den Rostocker Blöcken gespannt. Die Trennung der Fans stand im Fokus.
Nach Angaben eines Polizeisprechers blieb die Lage vor dem Stadion überwiegend ruhig. Doch im Stadion zündeten die Rostocker schon vor dem Anpfiff Rauchbomben und Böller. Dichte Rauchschwaden verzögerten den Spielbeginn um mehrere Minuten.
Hertha dominiert von Beginn an
Als es dann losging, übernahmen die Hausherren sofort die Kontrolle. Hertha spielte geduldig und zielstrebig, kam immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen. Nach einer schönen Seitenverlagerung köpfte Dardai ein. Als Rostocks Simon Rhein den Ball nach einem Schuss von Jonjoe Kenny mit der Hand berührte, erhöhte Reese per Elfmeter.
Die Gäste hatten kaum Zugriff auf die Partie. Der Versuch von Konstantinos Stafylidis nach einer Ecke war kein Problem für Hertha-Keeper Tjark Ernst, der nach seiner Verletzungspause in den Kasten zurückkehrte.
Nach der Pause wurden die Berliner wie so oft in dieser Saison kurz etwas passiver. Doch nach einem starken Konter-Sololauf von Marten Winkler über rund 70 Meter beseitigte Dardai jeden Zweifel. Torjäger Tabakovic besorgte den Endstand nach einem weiteren Konter.