1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. „Körperwelten“-Erfinder: Herz-Skulptur für Plastinator Gunther von Hagens

„Körperwelten“-Erfinder Herz-Skulptur für Plastinator Gunther von Hagens

Der Mediziner Gunther von Hagens hat aus Leichen Plastinate geschaffen, die Menschen weltweit faszinieren - oder auch abschrecken. Jetzt haben seine Mitarbeiter ihm ein Denkmal gesetzt.

Von dpa 17.01.2025, 12:32
Anlässlich des 80. Geburtstags von Gunther von Hagens wurde eine Herz-Skulptur enthüllt.
Anlässlich des 80. Geburtstags von Gunther von Hagens wurde eine Herz-Skulptur enthüllt. Patrick Pleul/dpa

Guben/Berlin - Gunther von Hagens machte menschliche Körper zu Skulpturen. Jetzt bekommt der „Körperwelten“-Erfinder selbst eine Skulptur: Anlässlich seines 80. Geburtstag wurde vor dem Plastinarium in Guben (Spree-Neiße) im südöstlichen Brandenburg ein überlebensgroßes menschliches Herz enthüllt. „Das Herz hat eine starke Symbolik. Es steht für Leben“, sagte Sprecherin Anne Bennewitz. 

Das Herz sei nicht neu, sondern wurde von Gunther von Hagens entworfen und diente ursprünglich als Außenwerbung für „Körperwelten“-Ausstellungen. Danach wurde es in Guben aufbewahrt. „Ein Mitarbeiter hatte die Idee, dieses Herz wieder öffentlich zu präsentieren“, berichtet Bennewitz. Der Geburtstag sei der Anlass gewesen. 

Millionen Menschen bei Ausstellungen - aber auch Kritik

Der Mediziner von Hagens, der am 10. Januar 80 Jahre alt wurde, hat das Verfahren der Plastination entwickelt, mit dem sich Leichen konservieren lassen. Gezeigt werden sie vor allem in „Körperwelten“-Ausstellungen. Bis heute wurden die konservierten Leichen nach Angaben der Veranstalter weltweit von mehr als 56 Millionen Menschen bestaunt - und sorgten immer wieder für Kritik.

„Kontroversen sind ein Zeichen dafür, dass meine Arbeit die Menschen berührt, zum Nachdenken anregt und Diskussionen auslöst – genau das war von Anfang an mein Ziel“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. 

Die Gubener Plastinate GmbH betreibt in Guben das Plastinarium, wo Plastinate für die Körperwelten-Ausstellungen und auch Lehrpräparate hergestellt werden. Besucher können die Präparate in einer Ausstellung sehen, den Präparatoren aber auch bei der Arbeit zuschauen. 

In den „Körperwelten“-Ausstellungen werden nur Plastinate gezeigt. Sie sind dieses Jahr in Hannover, Magdeburg und München zu sehen. In Berlin, Heidelberg und Guben gibt es dauerhafte Ausstellungen. Zu sehen sind dort Menschen unter anderem beim Schachspielen, Sport oder beim Sex.