Hochwassersituation Hochwasserlage bleibt stabil - Sandsäcke im Süden
Während sich der Hochwasserscheitel der Elbe langsam weiter in Richtung Niedersachsen schiebt, sinken andernorts die Pegelstände leicht. Probleme bereiten vor allem Schaulustige.
Magdeburg - Die Hochwasserlage bleibt in Sachsen-Anhalt stabil, wenn auch teilweise auf einem hohen Niveau. Nach Angaben des Landesbetriebs für Hochwasserschutz (LHW) bewegte sich der Hochwasserscheitel auf der Elbe am Montag weiter in Richtung Tangermünde, wo die zweite von vier Alarmstufen erreicht wurde. Am Pegel Barby und weiter elbaufwärts bei Wittenberg sanken die Wasserstände an Neujahr bereits wieder. Angespannt bleibt die Lage dagegen weiter im Süden Sachsen-Anhalts an der Grenze zu Thüringen an der Helme.
Der Landkreis Mansfeld-Südharz hatte am Samstag den Katastrophenfall ausgerufen, um die Situation besser koordinieren zu können. In zwei Turnhallen in Bennungen und Roßla wurden nach Angaben des Bürgermeisters der Gemeinde Südharz, Peter Kohl (parteilos), vorsorglich Notunterkünfte für eine mögliche Evakuierung eingerichtet. Diese seien aber bislang nicht benötigt worden. In der Talsperre Kelbra seien immer noch rund zwei Millionen Kubikmeter Wasser zu viel. Seit Tagen wird daher kontrolliert Wasser aus der Talsperre abgelassen. Die Pegelstände der Helme liegen deswegen über dem Richtwert der höchsten Alarmstufe, bleiben aber seit dem Wochenende konstant.
An mehreren Stellen seien die Deiche mit Sandsäcken gesichert worden. Sie werden nach Angaben des Landkreises Mansfeld-Südharz engmaschig kontrolliert. Um im schlimmsten Fall einen Deichbruch zu verhindern, wurde bereits in der vergangenen Woche ein Deich der Helme nördlich von Mönchpfiffel-Nikolausrieth mit Baggern geöffnet. Seitdem läuft das Wasser auf freie Felder in Thüringen ab. Über das Wochenende sei diese Öffnung erweitert und am Silvestertag noch einmal deutlich vertieft worden, teilte der Landkreis Kyffhäuserkreis am Montag mit. Dadurch sei die Lage deutlich entspannt worden, sagte Landrätin Antje Hochwind-Schneider (SPD).
Sorgen bereitet den Behörden ein Blick auf das Wetter der kommenden Tage. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor ergiebigen Regenfällen im Oberharz von Dienstag bis Donnerstag. Dadurch könne es zu weiteren Hochwassersituationen kommen.
Die Helfer haben zudem immer wieder mit Schaulustigen zu tun. So wurden etwa in Lostau (Jerichower Land) mehrere Menschen in einem nicht seetauglichen Kinderschlauchboot im Hochwassergebiet der Elbe angetroffen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Auch im Süden Sachsen-Anhalts warnten die Polizeibehörden davor, die Deichanlagen zu betreten.