Regierungsbildung Höcke: Voigt trägt Thüringer CDU zu Grabe
Die AfD-Fraktion hat nach Worten ihres Vorsitzenden Björn Höcke bei der Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten geschlossen gegen CDU-Landeschef Mario Voigt gestimmt. Höcke erhebt schwere Vorwürfe.
Erfurt - Der Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke hat dem neuen Ministerpräsidenten Mario Voigt (CDU) vorgeworfen, ein Regierungschef von „Gnaden“ dreier linker Partner zu sein. „Voigt hat mehr linke Partner als die CDU konservative Werte“, sagte Höcke nach der Wahl des CDU-Politikers im Landtag in Erfurt. Voigts Machtwille sei so groß, dass er die Restbestände von Konservatismus und Traditionsbewusstsein in der CDU opfere. Voigt habe mit seiner Wahl zum Ministerpräsidenten die CDU in Thüringen zu Grabe getragen.
Die AfD habe „komplett und geschlossen“ gegen Voigt gestimmt, so Höcke. Die vom Landesverfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte AfD ist stärkste Fraktion im Landtag. Voigt erhielt bei seiner Wahl zum Ministerpräsidenten die absolute Mehrheit, obwohl seine Koalition aus CDU, BSW und SPD keine eigene Mehrheit im Landtag hat. Möglich wurde das, weil Deutschlands erste Brombeer-Koalition in letzter Minute noch eine Vereinbarung mit der Linken getroffen hatte.