Tradition Hunderte Schaulustige trotzen Regen bei Bremer Eiswette
Die 196. Bremer Eiswette hat trotz Regens wieder hunderte Menschen an den Osterdeich gelockt. Entgegen der Tradition kam der Schneider in diesem Jahr pünktlich zum Spektakel.
Bremen - Ist die Weser zugefroren oder nicht? Um diese Frage dreht sich traditionell die Eiswettprobe in Bremen. Die Frage war bei einer Lufttemperatur von elf Grad Celsius jedoch schnell geklärt. Zu dem traditionellen Schauspiel mit einem Schneider, den Heiligen Drei Königen und schwarz gekleideten Herren gehören vor allem Reden, in denen die Bundes- und Landespolitik aufs Korn genommen werden.
Trotz strömenden Regens verfolgten Hunderte Schaulustige das Spektakel am Weserufer. Dabei überprüft ein Schneider mit einem Bügeleisen in der Hand, ob die Weser zugefroren ist. Wenn nicht, hat er die Wette verloren.
Schneider zum Erstaunen der Anwesenden pünktlich
Die Inszenierung sieht stets vor, dass der Schneider, dargestellt von Schauspieler Peter Lüchinger, zu spät kommt. In diesem Jahr war er zum Erstaunen der Anwesenden pünktlich - mit einer gelben Warnweste bekleidet und einer mit Sand gefüllten Schubkarre vor sich herschiebend.
„Ich bin die ultimative Antwort auf den Zustand unseres Stadtstaates“, sagte er mit Verweis auf den Sanierungsbedarf von Brücken, Schulen und Straßen. Über die Weser kam er später wie üblich mit einem Boot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGZRS).
Eiswettfest am 18. Januar im Congress Centrum
Das Präsidium der Eiswette und die Teilnehmer des Eiswettfestes am dritten Samstag im Januar bestehen traditionell nur aus Männern. Vor zwei Jahren gab es die ersten drei Novizinnen in der Geschichte der Eiswette. Bereits drei Jahre früher nahmen erstmals beim Eiswettfest mit rund 800 Gästen auch einige Frauen teil. Das diesjährige Eiswettfest wird am 18. Januar im Congress Centrum ausgetragen. Dabei werden Spenden für die Seenotretter gesammelt.