Nahverkehr Hüskens für Fortsetzung des Deutschlandtickets
Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist nur noch bis Ende 2025 gesichert. Wie geht es danach weiter?

Magdeburg/Berlin - Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Lydia Hüskens, wirbt für die Fortsetzung des Deutschlandtickets auch über das laufende Jahr hinaus. Einen Vorschlag aus Bayern, wonach der Bund die Kosten künftig allein stemmen soll, hält die FDP-Politikerin für nicht realistisch. „Der bayrischen Idee der vollständigen Finanzierung durch den Bund kann ich aus Landessicht natürlich viel abgewinnen. Allerdings sind auch die Kassen des Bundes klamm, sodass ich davon ausgehe, dass wir weiter eine Teilung der Kosten zwischen Bund und Ländern haben werden“, sagte Hüskens der Deutschen Presse-Agentur. Der Bund habe mit der Sanierung der Schieneninfrastruktur ohnehin eine große Herausforderung zu meistern.
Zuvor hatte sich Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) für einen Kurswechsel bei der Finanzierung des Deutschlandtickets ausgesprochen. „Für die Länder war es ein Kraftakt, den Bund dazu zu bringen, seine Finanzierungszusagen für das Deutschlandticket einzuhalten. Für 2025 ist das Ticket gesichert, aber langfristig muss die neue Bundesregierung über die Zukunft des Tickets entscheiden.“ Aus bayerischer Sicht müsse der Bund die Kosten künftig ganz übernehmen, „schließlich war das Deutschlandticket – wie der Name schon sagt – ein Wunsch des Bundes.“ Bernreiter ist zugleich Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz.
Union lässt Zukunft des Tickets offen
Seit Mai 2023 ermöglicht das Deutschlandticket bundesweit Fahrten in sämtlichen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs zum einheitlichen Monatspreis. Zum Januar stieg der Monatspreis um fast ein Fünftel von 49 Euro auf 58 Euro.
Nur noch für dieses Jahr sind Bundesmittel festgeschrieben. Der Bund gibt pro Jahr einen Zuschuss von 1,5 Milliarden Euro, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsbetrieben auszugleichen - denn die meisten ÖPNV-Abos waren zuvor deutlich teurer. Die Länder geben ebenfalls insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Die Union hatte die Zukunft des Tickets bereits offen gelassen.