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Wirtschaftspolitik IG Metall fordert private und öffentliche Investitionen

„Zukunft statt Kahlschlag“ lautet die Forderung der IG Metall in diesen Tagen. Im aktuellen Wahlkampf vermisst die Gewerkschaft klare Aussagen zur Zukunft der Industrie.

Von dpa Aktualisiert: 04.02.2025, 15:01
Die IG Metall fordert statt Sparprogrammen mehr private und öffentliche Investitionen. (Symbolbild)
Die IG Metall fordert statt Sparprogrammen mehr private und öffentliche Investitionen. (Symbolbild) Frank Molter/dpa

Radebeul - Die IG Metall verlangt eine klare Änderung der Wirtschaftspolitik. „Für einen erfolgreichen Wandel braucht das Land eine ausgebaute industrielle und soziale Infrastruktur. Sparprogramme sind jetzt fatal“, erklärte IG Metall-Vorstandsmitglied Nadine Boguslawski. Man brauche massive öffentliche und private Investitionen in erneuerbare Energien, ökologische und neue Technologien. 

IG Metall: „Es ist 5 vor 12“

„Nur mit Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen kann der Wandel ökologisch und sozial werden“, betonte Boguslawski. Man vermisse in diesem Wahlkampf Fragen und Antworten zur Zukunft der Industrie. Jeder Beschäftigte brauche eine Perspektive auf einen gut abgesicherten Arbeitsplatz mit Tarifvertrag. Dringende Entscheidungen für Industrie, Arbeitsplätze und das Land müssten jetzt getroffen und umgesetzt werden, hieß es: „Es ist 5 vor 12.“ 

Bund und Wirtschaft sollen massives Investitionsprogramm auflegen

„Wir fordern von der nächsten Bundesregierung und den Unternehmen ein massives Investitionsprogramm. Wir müssen unsere Technologieführerschaft in Europa verteidigen und ausbauen, um so Wohlstand und gute Arbeit zu sichern“, betonte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. Gerade in Ostdeutschland habe man in den vergangenen Jahren bedeutende industriepolitische Erfolge erzielt. Sie dürften nicht gefährdet werden. 

Entwicklung schlägt auch auf Region im Elbtal durch

Laut Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter IG Metall Dresden und Riesa, schlägt der Mangel an notwendigen Entscheidungen auch auf die hiesige Region voll durch. „Energieintensive Unternehmen wissen nicht, wie sie die Gas- und Stromkosten noch finanzieren sollen, der Automotive-Bereich strauchelt gefährlich und unsere Infrastruktur ist in einem desaströsen Zustand.“ Es gelte jetzt Geld in die Hand zu nehmen und in Brücken für die Zukunft zu investieren. 

Unter dem Motto „Mein Arbeitsplatz. Unser Industrieland. Unsere Zukunft!“ schlägt die IG Metall Alarm für Investitionen, eine bessere Infrastruktur und gegen den Abbau von Jobs, Standortschließungen und Verlagerungen von Betrieben. Schon im Januar hatte sie dazu eine bundesweite Petition gestartet. Die Unterschriften sollen der neuen Bundesregierung nach deren Amtsübernahme übergeben werden.

Petition der IG Metall

In der Petition heißt es unter anderem: „Wir arbeiten hart für den Wohlstand in diesem Land. Dieser Wohlstand ist in Gefahr. Fabriken werden geschlossen und Arbeitsplätze abgewickelt. Das bedroht Existenzen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Die Politik habe nicht geliefert, die Unternehmen hätten den Wandel verschlafen. „Wir sind bereit, den Wandel zu tragen. Aber nur unter einer Bedingung: Wir wollen eine Zukunft für uns alle.“

Für den 15. März mobilisiert die IG Metall für einen bundesweiten industriepolitischen Aktionstag, der unter anderem auch in Leipzig stattfindet.