„Rainbow Gathering“ Illegales Zeltlager kostete Landkreise rund 58.000 Euro
Wochenlang campten hunderte Menschen illegal im Harz. Das rief auch die Behörden auf den Plan. Die betroffenen Landkreise haben jetzt einen Kassensturz gemacht.
Goslar/Göttingen - Das illegale Zeltlager im Harz kostete die Landkreise Goslar und Göttingen rund 58.000 Euro. Im Landkreis Goslar schlug das sogenannte Rainbow Gathering mit 30.451,58 Euro im Ordnungsetat des Kreishaushaltes zu Buche, wie ein Verwaltungssprecher mitteilte. Im Landkreis Göttingen waren es laut einem Sprecher mindestens 27.988,46 Euro.
Beim Landkreis Göttingen verteilten sich die Ausgaben unter anderem auf Material- und Abschleppkosten oder Zahlungen für Verdienstausfälle von Ehrenamtlichen wie etwa Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Technischen Hilfswerkes. Zusätzliche Arbeitsstunden von Verwaltungsmitarbeitern seien nicht erfasst worden. Beim Landkreis Goslar lag eine Aufschlüsselung der Kosten nicht vor. Da das Zeltlager keinen direkten Veranstalter hatte, konnten die Kosten laut dem Landkreis Göttingen nicht in Rechnung gestellt werden.
Beide Kreise teilten mit, dass die Zahlen noch nicht final seien. Möglicherweise kämen noch einige Rechnungen oder Einnahmen hinzu. Der Landkreis Goslar teilte etwa mit, dass bisher 9 von 37 Kostenbescheiden für abgeschleppte, falsch geparkte Fahrzeuge beglichen wurden. Zudem würden die erfassten Ordnungswidrigkeiten noch bearbeitet. Auch beim Landkreis Göttingen laufen noch Ordnungswidrigkeitenverfahren.
Mehr als 1.500 Teilnehmer
Gut drei Wochen zelteten Mitglieder der sogenannten Rainbow Family im August in einem rund 200 Hektar großen Bereich eines Landschaftsschutzgebietes nahe der Städte Bad Grund und Clausthal-Zellerfeld. Die Fläche liegt in gemeindefreiem Gebiet der Landkreise Göttingen und Goslar. Zeitweise wurden mehr als 1.500 Besucher aus 63 Nationen gezählt.
Das Camp stand nach Angaben von Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem für Frieden und die Verbindung zur Natur. Die Landkreise hatten das Areal mit einem Betretungsverbot belegt. Eine Räumung des Camps war dennoch stets keine Option, unter anderem aus Kostengründen.