1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Erdbeben im Vogtland: Im Vogtland bebt erneut die Erde - Stärke von 2,3

Erdbeben im Vogtland Im Vogtland bebt erneut die Erde - Stärke von 2,3

Manchmal treten Naturgewalten auch gemeinsam auf. In der Nacht blitzte und donnerte es im Vogtland nicht nur, sondern wieder einmal bebte auch die Erde.

Von dpa 24.07.2024, 16:49
Klingenthal: Im Vogtland hat erneut die Erde gebebt. (Foto Illustration)
Klingenthal: Im Vogtland hat erneut die Erde gebebt. (Foto Illustration) Jan Woitas/dpa

Klingenthal - Das Vogtland bleibt mit Blick auf leichte Erdbeben wackelig. In der Nacht hat in Klingenthal im Abstand von wenigen Minuten zweimal die Erde gebebt. Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Geologie und Landwirtschaft gab für die beiden Erdstöße um 3.41 Uhr und 3.54 Uhr eine Magnitude von 2,3 auf der Richterskala an.

„Diese beiden Beben markieren möglicherweise eine neue aktive Phase des Erdbebenschwarms, der am 18. März 2024 begonnen hat. Insgesamt wurden seither über eintausend Beben registriert, 14 davon haben die Magnitude 2,0 überschritten und waren damit potenziell spürbar“, teilte das Landesamt mit. Die stärksten Beben des Schwarms ereigneten sich am 10. und 18. April mit einer Magnitude von jeweils 2,7. 

Sogenannte Schwarmbeben sind typisch für das Vogtland

Die Tiefe des Erdbebenherdes von circa neun Kilometern sei global gesehen sehr flach, aber für die Region typisch, hieß es. Deshalb würden die Beben bereits bei geringen Magnituden deutlich gespürt. Die aktuellen Beben wären normalerweise in einem geschätzten Umkreis von 40 bis 70 Kilometern wahrzunehmen gewesen. „Die nächtlichen Niederschläge und Gewitter haben die Spürbarkeit der Erdbeben durch die Bevölkerung aller Wahrscheinlichkeit nach erschwert.“

Sogenannte Schwarmbeben, die in rascher Folge die Erde erschüttern, sind typisch für das Vogtland. Die stärksten Beben gab es in der Region Mitte der 1980er Jahre. Damals erreichten sie eine Stärke von 4,6. Schornsteine fielen ein. Die Erdbebenüberwachung in Sachsen erfolgt durch einen Seismologie-Verbund. Er betreibt zahlreiche Messstationen im Vogtland, im Westerzgebirge, in Thüringen und in Sachsen-Anhalt.

Erschütterungen im Vogtland sind im internationalen Vergleich nur gering

Die schwersten Erdbeben der vergangenen Jahrhunderte in Deutschland werden 1756 in Düren (Nordrhein-Westfalen) und 1911 in Albstadt bei Tübingen (Württemberg) verortet. In Düren soll die Magnitude nach heutiger Skala bei etwa 6,4 gelegen haben, für Albstadt ist die Stärke 6,1 angegeben. In Ostdeutschland führt Gera mit etwa 5,5 die Liste an (1872).

Im internationalen Maßstab gibt es allerdings ganz andere seismologische Größen. Am 22. Mai 1960 explodierte die Erde in Valdivia (Chile) geradezu. Das Beben der Stärke 9,5 riss mehr als 1600 Menschen in den Tod. Vier Jahre später folgte das große Alaska-Beben mit einer Magnitude von 9,2 und 125 Toten.