Fußball-Bundesliga In Grifos Jubiläumsspiel: Dämpfer für Freiburg gegen Union
Freiburgs Grifo erreicht im Spiel gegen Union einen Meilenstein. Doch am Ende wird es für den Offensivkünstler und den Sport-Club ein bitterer Nachmittag.

Freiburg - Der SC Freiburg hat im Jubiläumsspiel von Vincenzo Grifo einen Dämpfer im Rennen um die Europokal-Qualifikation hinnehmen müssen. Im 300. Pflichtspiel des italienischen Offensivkünstlers für den SC mussten sich die heimstarken Breisgauer dem 1. FC Union Berlin mit 1:2 (1:1) geschlagen geben. Nach zuvor sieben Bundesliga-Partien ohne Niederlage gingen die Badener erstmals wieder als Verlierer vom Platz.
„Das Glück war nicht auf unserer Seite, wir haben alles auf dem Platz gelassen“, sagte Grifo bei DAZN und ergänzte zu seinem besonderen Jubiläum: „Das ist eine tolle Zahl, aber es sollen noch ein paar Spiele dazu kommen. Trotzdem ist es schade, denn ich hätte mir heute einen Sieg gewünscht.“
Auf Vorlage von Grifo brachte Lucas Höler die Gastgeber vor 34.300 Zuschauern zwar zunächst in Führung (29. Minute). Doch dank des beinahe postwendenden Ausgleichs von Rani Khedira (30.) und des Blitzstarts in die zweite Hälfte mit dem Treffer von Andrej Ilic (48.) drehten die Köpenicker die Partie.
Union entfernt sich von Abstiegszone
Union distanzierte sich um acht Punkte vom Abstiegsrelegationsrang und durfte sich erneut über ein Achtungszeichen freuen. Vor der Länderspielpause hatten die Eisernen mit einem Sieg in Frankfurt und einem Punkt gegen den FC Bayern überrascht.
„Wir haben hinten gut gestanden und vorn viele gute Nadelstiche gesetzt“, sagte der Berliner Janik Haberer: „Wir tun uns ein bisschen einfacher gegen die offensivstarken Mannschaften, weil wir da nicht das Spiel machen müssen.“ Mit Blick auf das Ziel Klassenerhalt zeigte sich der Ex-Freiburger für Union optimistisch: „Wir haben gerade ein gutes Momentum und wollen nicht zu viel auf die anderen Teams schauen.“
Vor dem Anpfiff wurde Grifo noch geehrt. Zudem posierten die beiden Teams für ein gemeinsames Foto als Zeichen gegen Hass. Dann entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der keine der Mannschaften in der Defensive zunächst viel zuließ und die nach einer knappen halben Stunde plötzlich turbulent wurde.
Passend zu seinem besonderen Nachmittag stand Jubilar Grifo, zuvor mit einem direkten Freistoß auffallend (25.), zunächst als Vorlagengeber mit im Fokus. Von seiner gewohnten linken Offensivseite war der Italiener auf rechts gewechselt. Aus vollem Lauf bediente er von dort beim bis dato schönsten Angriff der Gastgeber Torschütze Höler. Union-Verteidiger Christopher Trimmel konnte nicht klären, Höler musste in der Mitte nur noch abstauben.
Turbulente Minuten mit zwei Toren
Die Freude über das 1:0 währte jedoch nur kurz. Khedira ließ SC-Torwart Noah Atubolu mit seinem strammen Vollspann-Schuss keine Abwehrchance. Keine zwei Minuten lagen zwischen Jubel und Stimmungsdämpfer im Freiburger Fan-Block.
Zu dem Zeitpunkt hatte Gäste-Trainer Steffen Baumgart seine Idee für die Offensive schon lange verändern müssen. Bereits in der achten Minute trottete der Ex-Freiburger Wooyeong Jeong mit einer Knöchelverletzung vom Platz und wurde durch Tim Skarke ersetzt. Kurz vor der Pause musste sich aufseiten der Freiburger Atubolu nach einem Zusammenprall mit Philipp Lienhart behandeln lassen, konnte aber erst einmal weiterspielen.
Gleich zwei Rückschläge für den SC kurz nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel erwischte Union den viel besseren Start und nutzte seltene Lücken in der Freiburger Defensive. Skarke konnte relativ ungestört flanken, Ilic kam frei zum Kopfball. Atubolu war erneut chancenlos. Kurz darauf ging es für den 22-Jährigen dann doch nicht mehr weiter.
Und so mussten die Badener gleich zwei Rückschläge verdauen: den Rückstand und die Auswechslung von Atubolu, der in den vergangenen Wochen ein Leistungsträger war und sich nun an der Seitenlinie an die offenbar Probleme bereitende Schulter tippte.
Flitzerin sorgt für kurze Unterbrechung
Freiburg bemühte sich anschließend um den Ausgleich. Doch Unions Keeper Frederik Rönnow parierte nach rund einer Stunde gegen Grifo. Mit Pfiffen quittierten Zuschauer den Auftritt einer Flitzerin auf dem Rasen, die für eine kurze Spielunterbrechung sorgte.