1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Leute: Jan Josef Liefers: MeToo hat die Filmwelt verändert

Leute Jan Josef Liefers: MeToo hat die Filmwelt verändert

Die MeToo-Bewegung hält Schauspieler Jan Josef Liefers für erfolgreich. Dennoch sieht der „Tatort“-Star auch Kehrseiten.

Von dpa 10.10.2024, 16:49
Schauspieler Jan Josef Liefers findet, dass sich seine Branche durch die MeToo-Bewegung verändert hat. (Archivbild)
Schauspieler Jan Josef Liefers findet, dass sich seine Branche durch die MeToo-Bewegung verändert hat. (Archivbild) Rolf Vennenbernd/dpa

Berlin - Aus Sicht von „Tatort“-Schauspieler Jan Josef Liefers (60) hat sich die Filmwelt durch die MeToo-Bewegung verändert. „Es hat sich viel getan in den letzten Jahren, in meiner Branche und anderswo. Besonders durch die MeToo-Bewegung der Frauen, die grenzenlosem männlichem Hedonismus eine Kampfansage machte“, sagte Liefers in der deutschen Ausgabe des „Playboy“. Das sei erfolgreich und wichtig gewesen. 

Dennoch sieht er auch Kehrseiten. „Mancher Mann denkt heute viermal drüber nach, bevor er einer Frau ein Kompliment macht, denn es könnte für ihn nach hinten losgehen.“ Er kenne Männer, die wieder aus dem Fahrstuhl steigen, wenn sie dort allein mit einer fremden Frau stünden, sagte der gebürtige Dresdner. 

„Wir werden den angstfreien und angemessenen Umgang miteinander schon wieder finden. Dafür sind wir ja Menschen, die einander brauchen.“ 2017 kam die MeToo-Debatte ins Rollen, bei der Frauen weltweit Sexismus-Vorwürfe publik machten. 

Früher habe man einen Weg finden müssen, mit Ungerechtigkeiten und Übergriffen klarzukommen, bis man so weit war, sich wehren zu können, so der Schauspieler. Alles lief „unter der unsichtbaren Überschrift "Lehrjahre sind keine Herrenjahre‘" und da musste man eben durch“. „Heute soll man das nicht mehr müssen, man kann eine Abkürzung nehmen und sagen: "Ich möchte durch diese Krise nicht gehen, die du mir verursachst. Ich prangere das laut an, und dann bist du erledigt und musst dich entschuldigen." Zwei Extreme, wahrscheinlich liegt ein guter Weg irgendwo dazwischen.“