Kriminalität Jugendliche verbrennen „Das Tagebuch von Anne Frank“
In Aken haben Jugendliche ein Exemplar des Tagebuchs von Anne Frank beschädigt und verbrannt. Die Jüdin starb im Zweiten Weltkrieg im Konzentrationslager.
Aken - Drei Jugendliche sollen in Aken ein Exemplar von „Das Tagebuch der Anne Frank“ beschädigt und in Teilen verbrannt haben. Ein 15-Jähriger und zwei 16-Jährige seien dabei am Mittwoch an einer Bushaltestelle von Zeugen beobachtet worden, teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau mit. Als die Polizei eintraf, sei das Feuer bereits erloschen gewesen. Es bestehe der Verdacht der Volksverhetzung.
Die Jüdin Anne Frank (1929-1945) hatte sich während des Zweiten Weltkriegs mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten versteckt. In dieser Zeit führte das Mädchen Tagebuch. Dieses wurde nach ihrem Tod veröffentlicht. Frank war kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Bergen-Belsen gestorben.
Bildungsministerin Eva Feußner sagte der Deutschen Presse-Agentur, Anne Franks Tagebuch sei ein bewegendes Zeugnis des Leids und der Unmenschlichkeit, die während des Zweiten Weltkriegs über die jüdische Bevölkerung gebracht wurde. „Es dient als Mahnmal und als Aufruf, niemals zu vergessen, was geschehen ist, und sicherzustellen, dass solche Grausamkeiten nie wieder geschehen. Die Respektlosigkeit und Ignoranz, die in solch einer Tat zum Ausdruck kommen, sind erschreckend und absolut inakzeptabel.“
Dieser Vorfall verdeutliche, wie wichtig eine fundierte fächerübergreifende politische Bildung in den Schulen sei, so die CDU-Politikerin. „Der Geschichts- und Literaturunterricht muss jungen Menschen nicht nur Fakten vermitteln, sondern auch das Verständnis für die menschlichen Schicksale und historischen Zusammenhänge hinter den gesellschaftlichen Entwicklungen fördern.“ Fächerübergreifende politische Bildung und Demokratiebildung seien unerlässlich, um Jugendlichen die Bedeutung von Toleranz und Respekt sowie die Gefahren von Extremismus und Intoleranz nahezubringen.