Auszeichnungen Karl-Heinz Ott erhält hochdotierten Joseph-Breitbach-Preis
Koblenz - Der Schriftsteller Karl-Heinz Ott hat am Freitagabend mit dem Joseph-Breitbach-Preis eine der höchstdotierten Literaturauszeichnungen Deutschlands bekommen. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte bei der Verleihung in Koblenz, Ott sei ein fabelhafter Autor, der seine Leser und Leserinnen inspiriere und ihnen neue Welten eröffne. Sie wies auf Otts besondere Beziehung zu Rheinland-Pfalz hin, da er 2006 die Mainzer Poetikdozentur und 2011/2012 die der Uni Koblenz-Landau innegehabt hatte. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz sowie von der Stiftung Joseph Breitbach verliehen.
Im Juni hatte die Akademie mitgeteilt, der im Raum Freiburg lebende Schriftsteller werde für sein literarisches Gesamtwerk geehrt. Der 64-Jährige zähle zu „den intellektuell und sprachlich versiertesten Autoren seiner Generation“. Der im baden-württembergischen Ehingen geborene Autor hat bereits mehrere Preise für seine Werke gewonnen. Verfasst hat er unter anderem die Romane „Die Auferstehung“, „Und jeden Morgen das Meer“ sowie „Hölderlins Geister“.
In seiner Dankesrede im Theater Koblenz wollte Ott laut Manuskript einen weiten ironischen Bogen spannen von der spanischen Romanfigur Don Quijote über seine eigene Kindheit auf dem Land und damalige katholisch-evangelische Konflikte bis zu den Terroranschlägen gegen die USA 2001. Für die Laudatio war Jürgen Kaube, Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ), vorgesehen.
Der Joseph-Breitbach-Preis ist nach dem deutsch-französischen Schriftsteller und Publizisten (1903-1980) aus Koblenz benannt, der von 1929 an überwiegend in Frankreich lebte. Die Auszeichnung erhielten zuvor schon Schriftsteller wie Arno Geiger, Navid Kermani, Brigitte Kronauer, Ilse Aichinger, Ingo Schulze, Dieter Wellershoff, Herta Müller, Raoul Schrott und Ursula Krechel. Zuletzt wurde die Autorin Nora Bossong geehrt.