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Kriminalität Keine neuen Erkenntnisse nach Sprengsatzfund in Halle

Anfang April fanden Polizisten in einer Wohnung in Halle einen zündfähigen Sprengsatz. Rund einen Monat gibt es nur wenige Erkenntnisse dazu.

Von dpa 08.05.2024, 11:54
Polizei steht vor einem Wohnhaus in Halle, ein Bereich ist mit Flatterband abgesperrt. Die Polizei hat in einer Wohnung in Halle einen Gegenstand gefunden, bei dem es sich nach ersten Ermittlungen um einen zündfähigen Sprengsatz handelt.
Polizei steht vor einem Wohnhaus in Halle, ein Bereich ist mit Flatterband abgesperrt. Die Polizei hat in einer Wohnung in Halle einen Gegenstand gefunden, bei dem es sich nach ersten Ermittlungen um einen zündfähigen Sprengsatz handelt. Tom Musche/dpa-Zentralbild/dpa

Halle - Rund einen Monat, nachdem die Polizei einen zündfähigen Sprengsatz in einer Wohnung in Halle gefunden hat, liegen noch keine genaueren Erkenntnisse zu dem Fund vor. „Die Ermittlungen in dieser Sache dauern an. Gesicherte Erkenntnisse zur Art und Menge des Sprengstoffs und zur Sprengkraft der Vorrichtung liegen noch nicht vor“, erklärte Staatsanwalt Dennis Cernota auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Angaben machte er „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht.

Die Polizei war Anfang April zunächst darüber informiert worden, dass ein 36-Jähriger aus dem Mehrfamilienhaus in der Schlosserstraße heraus rassistische Äußerungen von sich gebe und Passanten mutmaßlich mit einem Gewehr bedrohe. Bei der Überprüfung der Wohnung des Mannes habe es sich als Spielzeuggewehr erwiesen. Zusätzlich fanden die Beamten allerdings mehrere verdächtige Gegenstände. Etwa 50 Anwohner hatten ihre Häuser sicherheitshalber vorübergehend verlassen müssen.

Anschließend wurde der betrunkene Tatverdächtige festgenommen. Später war ein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden. Der 36-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Ihm wird unter anderem verbotener Umgang mit Sprengstoffen zur Last gelegt.

Nach dem Fund des Sprengsatzes hatte das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Unklar war unter anderem, welcher Schaden bei einer möglichen Detonation entstanden wäre.

Der Beschuldigte hatte sich laut Staatsanwaltschaft zunächst nicht zu seinen Plänen geäußert. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann den Sprengsatz selbst gebaut hat, um ihn einzusetzen und Menschen zu töten. Es werde deshalb auch wegen des Vorwurfs der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt.

Die Ermittler gehen bei dem 36-Jährigen von einer rassistischen und rechtsextremen Gesinnung aus, entsprechende Schriftstücke wurden den Angaben nach in seiner Wohnung gefunden. Der Mann ist wegen diverser Delikte vorbestraft, vor allem wegen Vermögens- und Gewaltdelikten, wie der Sprecher weiter sagte. Politische Straftaten seien nicht darunter.