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Gesunde Ernährung Kichererbsen und Co. - ein Trend in der Biolandwirtschaft

Wer sich gesund ernähren will, greift gern zu Hülsenfrüchten. In der Thüringer Landwirtschaft sind die Eiweißquellen noch nicht besonders weit verbreitet - aber das ändert sich.

Von dpa 28.08.2024, 05:00
Hülsenfrüchte liegen bei vielen Verbrauchern im Trend
Hülsenfrüchte liegen bei vielen Verbrauchern im Trend Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Erfurt - Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Ackerbohnen und Soja spielen vor allem im Öko-Landbau in Thüringen eine wachsende Rolle. Grund sei ihre Bedeutung für die Stickstoffversorgung der Böden sowie als heimische Eiweißquelle zunehmend auch für die menschliche Ernährung, teilte das Agrarministerium in Erfurt auf dpa-Anfrage in Erfurt mit. Beispielsweise sei die Anbaufläche von Körnererbsen in diesem Jahr um mehr als ein Fünftel oder 2.600 Hektar auf insgesamt rund 14.900 Hektar im Vergleich zu 2023 gestiegen. 

Bei anderen wichtigen Hülsenfrüchtlern (Leguminosen) wie Ackerbohnen, Süßlupinen und Sojabohnen sei die Anbaufläche seit 2020 nach und nach gewachsen, stagniere jedoch derzeit. Ackerbohnen wachsen danach aktuell auf 5.400 Hektar, Soja ist mit 700 Hektar eher eine Nischenpflanze. 

Rohstoffe für vegetarische Aufstriche und Müsli 

Um den Aufwärtstrend wieder in Gang zu bringen, unterstütze das Thüringer Landwirtschaftsministerium Projekte, um die regionalen Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen zu verbessern. An einem Projekt seien neben Bio-Agrarbetrieben auch Unternehmen beteiligt gewesen, die unter anderem auf vegetarische Aufstriche oder Müsli spezialisiert seien. Wie deren Belieferung mit regional angebauten Hülsenfrüchten weiter verbessert werden könne, solle bei einem Folgeprojekt geklärt werden, das derzeit in der Antragsvorbereitung sei. Als weiteres Beispiel nannte das Ministerium die Rückkehr der Kyffhäuserlinse als regionale Spezialität für die Gastronomie. 

Ersatz für Import-Soja

Zudem seien Projekte finanziell unterstützt worden, bei denen es um Futtermittel aus einheimischen Leguminosen als Ersatz von Import-Soja oder um Fleischersatzprodukte für die vegane Ernährung gehe. Künftig soll laut Ministerium mehr Energie in den Aufbau von Erzeugergemeinschaften gesteckt werden, „um das Risiko für die Produzenten und Abnehmer durch die beim Leguminosenanbau teils erheblichen Ertrags- und Qualitätsschwankungen zu minimieren“. Häufig würden Hülsenfrüchte auch als Zwischenfrüchte im Ackerbau eingesetzt, um den Boden zu verbessern. 

Nach Ministeriumsangaben kann der Anbau heimischer Hülsenfrüchte über neue Ökoregelungen für die Landwirtschaft gefördert werden. In Thüringen seien dafür in diesem Jahr knapp 4.000 Hektar für den Leguminosenanbau durch 320 Agrarbetriebe angemeldet worden.