Tourismus Klettern in Thüringen: Land wirbt mit Nischenangebot
Der Klettertourismus spielt für Thüringen bislang eine eher kleine Rolle. Manche Anbieter haben sich dennoch schon auf entsprechende Angebote spezialisiert.

Erfurt - Bei Kletter-Angeboten in Thüringen ist die Nachfrage stabil. Klettern spiele zwar im Vergleich zu Wandern und Radfahren bisher eine kleinere Rolle für den hiesigen Tourismus, wie es von der Tourismusgesellschaft des Landes heißt. Aber: „Klettern ist und bleibt ein Reisemotiv beziehungsweise ein Reiseanlass für Thüringen und sollte als Bestandteil des touristischen Portfolios weiter mitgedacht und gestärkt werden“, sagt Theresa Wolff, Mitarbeiterin der Tourismusgesellschaft. Einzelne Anbieter von Ferienunterkünften hätten sich inzwischen auf die Unterbringung solcher Aktivurlauber spezialisiert.
Werben mit den „12 Aposteln“
Auch die aktuelle Tourismuskampagne des Landes wirbt damit, dass in Thüringen nicht nur in Hallen an künstlichen Anlagen geklettert werden kann, sondern auch in der freien Natur an Felsen. Die Kampagne wirft einen Blick auf die Felsengruppe „12 Apostel“ bei Oberhof - ein bei Sportkletterern beliebtes Gebiet. „Klettern als besonders herausforderndes Angebot im Aktivtourismus steht für die Freiheit in der Natur beziehungsweise den Freiraum, den Thüringen-Touristen erleben und spüren können“, sagte die Sprecherin.
Etwa 120 Felsen gibt es nach Zählung der Tourismusgesellschaft allein im Thüringer Wald, an denen in den vergangenen Jahrzehnten Kletterrouten erschlossen worden sind. Insbesondere in Bad Tabarz und in Tambach-Dietharz (beides Landkreis Gotha) würden im Sommer organisierte, ganztägige Kletterkurse angeboten, die stark nachgefragt seien, hieß es von der Tourismusgesellschaft. In dieser Region gebe es manche Beherbergungsbetriebe, die spezielle Angebote für Kletterer machen. Darunter seien auch Jugendherbergen, die inzwischen regelmäßig Kletterprogramme anbieten.
Klettern und Bouldern in Hallen
In Thüringen gibt es vielerorts künstliche Kletteranlagen, etwa in Erfurt, Jena, Weimar, Saalfeld oder Sonneberg. In einigen dieser Hallen kann durch ein Seil gesichert geklettert werden, in anderen ohne Seil, dafür aber in Absprunghöhe über Fallschutzmatten. Letztere Variante des Kletterns wird als Bouldern bezeichnet.
Eine deutlich größere touristische Bedeutung als in Thüringen hat das Klettern im fränkischen Teil Bayerns. Dort haben sich inzwischen zahlreiche Anbieter von Ferienunterkünften darauf spezialisiert, Kletterer unterzubringen oder ihnen Kursangebote und Ähnliches zu machen.