Prozess am Amtsgericht Klinikaufenthalte erschlichen? Endspurt in Prozess
Ein 38-Jähriger soll Symptome vorgetäuscht haben, um in Krankenhäusern in ganz Deutschland zu übernachten. Für seine Krankenkasse entstand ein hoher Schaden. Wird der Mann wegen Betrugs verurteilt?

Lehrte - Ein Mann soll in 60 Fällen Krankheiten vorgetäuscht haben, um von Kliniken in ganz Deutschland aufgenommen zu werden. Wegen gewerbsmäßigen Betrugs steht der 38-Jährige vor dem Amtsgericht Lehrte in der Region Hannover. Durch die Krankenhausaufenthalte soll er einen Gesamtschaden von etwa 120.000 Euro bei seiner Krankenkasse verursacht haben. Heute (11.00 Uhr) werden die Plädoyers und wahrscheinlich auch das Urteil erwartet.
Der Mann ist vorbestraft: Das Landgericht Hildesheim verurteilte ihn wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Damals ging es laut einem Sprecher des Amtsgerichts Lehrte um hundert nicht berechtigte Krankenhausaufenthalte.
Wie „Bild“ berichtete, begründete der 38 Jahre alte Wohnungslose im Amtsgericht sein Vorgehen mit einer Art „Zwangsstörung“. Der Zeitung zufolge gab der Mann an, sich bereits in 300 Kliniken bundesweit einquartiert zu haben. Laut Anklage soll er unter anderem in Krankenhäusern in Hannover, Emden und Osnabrück übernachtet haben.