Sexualisierte Gewalt in Kirche Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauch in der Kirche
Für die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie gibt es jetzt eine unabhängige Kommission für den Norden und Nordosten. Sie soll auch in die Zukunft blicken.

Berlin/Schwerin/Hamburg - Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und ihrem Sozialwerk Diakonie in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg soll mit Hilfe einer unabhängigen Kommission besser vorankommen. Die Unabhängige Regionale Kommission werde ab Ende März die Aufarbeitung von Taten in den beteiligten Landeskirchen und Diakonischen Werken anregen, befördern, begleiten und evaluieren, teilten die Nordkirche und die Evangelische Kirche-Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mit.
Neben Betroffenen-Vertretern sind auch Personen in der Kommission, die von den Landesregierungen entsandt werden, außerdem Vertreter von Kirche und Diakonie, wie es hieß. Prominentes Mitglied ist die DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe für das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern hat die Neubrandenburger Professorin für soziale Arbeit, Barbara Bräutigam, benannt.
Betroffene können sich an Kommission wenden
Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie in der Region Nord-Ost können sich an die Kommission wenden, wie es hieß. „Diese können im Rahmen individueller Aufarbeitung Beschwerden an die Kommission richten, damit diese im Kontakt mit der jeweiligen Institution auf eine angemessene Lösung hinwirkt.“ Im Fokus der Arbeit stehe die Betroffenenperspektive. Aus der Arbeit der Kommission sollen auch Empfehlungen für Prävention und Intervention entstehen.
Bundesweit werden neun solcher Kommissionen gebildet, wie es hieß. Meist seien es länderübergreifende Verbünde von evangelischer Kirche und Diakonie.