Gesundheitssystem Köpping hält Krankenhausreform für notwendig
Dresden - Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hält die geplanten Krankenhausreform in Deutschland für unabdingbar und gibt damit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) kontra. Sie teile ausdrücklich die Problembeschreibung der Expertenkommission, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingesetzt habe, sagte Köpping am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. „Wir im Sozialministerium sind uns da mit allen sächsischen Vertretern der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen und der sächsischen Kommunen einig. Wir brauchen diese Reform dringend, gerade um die Standorte zu sichern und weiterzuentwickeln.“
Die Krankenhausreform war am Freitag Thema einer Sonderkonferenz der ostdeutschen Länderchefs mit Lauterbach in Berlin. Kretschmer hatte am Morgen deutlich gemacht, dass er die geplante Reform noch stoppen will. „Die Krankenhausreform, die Herr Lauterbach sich ausgedacht hat, darf auf keinen Fall Realität werden“, sagte er dem Nachrichtenportal t-online. In Sachsen wären durch die Reformpläne bis zu zehn Klinik-Standorte von einer Schließung bedroht. Man könne nicht von Berlin aus für das Vogtland, die Schwäbische Alb und den Harz planen.
„Sachsen weist eine sehr gute, zukunftsfeste Krankenhauslandschaft auf. Jedoch zwingen nicht zuletzt die Erfahrungen aus der Pandemie, auch die stationäre Versorgung in Krankenhäusern zu überdenken“, betonte Köpping. Ziel sei die bestmögliche Behandlungsqualität für alle Patientinnen und Patienten.
Dafür wolle Sachsen seine 76 Krankenhäuser erhalten, auch wenn dafür Veränderungen notwendig werden. Die geplante Krankenhausreform sei „ein wichtiger Schritt zum Erhalt einer guten medizinischen Versorgung - auch in Sachsen“.