Ausstellung Landesgartenschau-Chef: Froh, dass noch nicht so viel blüht
Der Weg zur Landesgartenschau in Bad Dürrenberg war lang und stellenweise steinig. Nun steht die Eröffnung kurz bevor, es ist aber noch einiges zu tun.
Bad Dürrenberg - Auf dem Gelände der Landesgartenschau in Bad Dürrenberg ist nicht zu übersehen, dass es bald endlich losgehen soll: Zwiebeln werden eingesetzt, Bagger rollen und an vielen Stellen ragen grüne Halme aus der Erde. „Momentan sind wir positiv angespannt. Es gibt eine Menge zu tun“, sagte der Geschäftsführer der Schau, Michael Steinland, im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Rund 100 Arbeiter seien derzeit auf der Fläche in der Stadt im Saalekreis unterwegs. Zudem liefen Schulungen für Ehrenamtliche und Mitarbeitende. Die Eröffnung ist für den 19. April geplant.
Bis im Kurpark der Stadt, der für die Landesgartenschau umgebaut wird, die ersten Farbtupfer zu sehen sind, soll es aber noch ein wenig dauern. „Aus meiner Sicht muss ich sagen: Gott sei Dank, dass noch nicht so viel blüht“, sagte Steinland, der studierter Meeresbiologe ist. Das Frühjahr komme in diesem Jahr sehr früh und es sei schon jetzt recht warm. Damit die Blumen wirklich erst zur Eröffnung blühen, würden etwa Blumenzwiebeln gekühlt.
Bei den Arbeiten auf dem Gelände - nicht nur gärtnerischen, sondern beispielsweise im Holzbau - werden die Arbeiter auch von Ehrenamtlichen unterstützt, sagte der 62-Jährige. Auch während der Schau sollen sie gemeinsam mit den Festangestellten als Ansprechpartner auf dem Gelände präsent sein. „Gerade nach der anstrengenden Coronazeit ist uns wichtig, dass die Besucherinnen und Besucher direkte Ansprache haben.“
Insgesamt soll die Landesgartenschau bis zu ihrem Ende am 13. Oktober mehr als 50 Millionen Euro kosten. „Wir sprechen von 40 Millionen Euro Gesamtinvestition. Da gehören aber nicht nur die Arbeiten auf der Fläche der Landesgartenschau dazu, sondern beispielsweise auch Straßenbaumaßnahmen in der Stadt“, schlüsselte Steinland auf. Hinzu kämen 12 Millionen Euro, die für die Durchführung investiert oder noch ausgegeben werden sollen. „Der Betrag ist relativ hoch. Grund dafür ist, dass wir ja zwei Jahre aufgrund der Verschiebung zusätzlich finanzieren mussten.“ Die nächste Landesgartenschau soll 2027 in Wittenberg ausgerichtet werden.
Schon 2017 wurde entschieden, dass die fünfte Landesgartenschau Sachsen-Anhalts in der Solestadt stattfinden soll. Anfang 2020 starteten dafür die ersten Bauarbeiten. Ursprünglich sollte die Schau schon 2022 stattfinden - wurde dann jedoch mehrfach verschoben, wodurch auch finanzielle Probleme entstanden. Zu schaffen machten den Veranstaltern auch gestiegene Baupreise und lange Lieferzeiten. Nach Angaben von Steinland sind bislang schon 4700 Dauerkarten und mehr als 10.000 Einzelkarten verkauft. Insgesamt rechnen die Veranstalter bis Mitte Oktober mit 375.000 Besucherinnen und Besuchern.
Während der insgesamt 178 Tage soll für sie stets ein gutes Verhältnis zwischen blühenden und nicht blühenden Pflanzen geschaffen werden, sagte Steinland. „Das ist saisonal aber manchmal gar nicht so einfach zu planen. Zwischen Ende Mai und Mitte Juni gibt es ein sogenanntes Blühloch. Das gleichen wir mit verschiedenen Pflanzen aus, wie zum Beispiel mit Lauchsorten.“ Farblicher Schwerpunkt liege auf Weiß und Blau - symbolisch für Salz und Sole. In Bad Dürrenberg gibt es mit über 636 Metern die längste zusammenhängende Gradieranlage Deutschlands. Daran entlang soll die Landesgartenschau stattfinden.