Gaza-Parolen Landtagsfassade wird nach Farbattacke saniert
Seit Monaten sind die Beschädigungen am Landtag sichtbar – jetzt gehen die Arbeiten zur Wiederherstellung in die nächste Runde. Ein erster Verdächtiger wurde mittlerweile ermittelt.

Hannover - Mehr als ein halbes Jahr nach der Farbattacke auf den niedersächsischen Landtag wird die Fassade des historischen Gebäudes saniert. Arbeiter einer Firma für die Restaurierung von Naturstein versuchen, die monatelang sichtbaren Reste von propalästinensischen Schmierereien zu entfernen. Dazu wurden Baugerüste an den Säulen hochgezogen.
Die Schmierereien am Leineschloss in Hannover, darunter die Parole „Free Gaza“ und rote Dreiecke der islamistischen Hamas, waren Mitte September nachts vor einem Tag der offenen Tür des Landtags aufgesprüht worden.
Als ein Verdächtiger wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hannover mittlerweile ein 24 Jahre alter Syrer ermittelt. Er sei auf Aufnahmen von Überwachungskameras erkannt worden und bekannt als Teilnehmer von propalästinensischen Demonstrationen. Der Mann ist auf freiem Fuß. Ermittelt wird wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung.
Kosten für den Landtag: mindestens 100.000 Euro
Es gebe mehrere Täter, weitere Verdächtige seien aber noch nicht identifiziert worden, hieß es. Das Strafgesetzbuch sieht für gemeinschädliche Sachbeschädigung eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe vor.
Die Kosten für die bereits abgeschlossene Reinigung sowie die begonnene Sanierung schätzt der Landtag auf einen „niedrigen sechsstelligen Betrag“, also mindestens 100.000 Euro. Die Sanierung macht dabei einen mittleren fünfstelligen Betrag aus. Sie soll in den Osterferien abgeschlossen werden. Weitere kleinere Arbeiten folgen bis Ende April.