Geschichte Landtagspräsident: Volkskammerwahl als Symbol des Neubeginns
Die Wahlbeteiligung war groß, die Erwartungen waren es auch: Am 18. März 1990 wurde die zehnte Volkskammer der DDR gewählt. Wenige Monate später war die deutsche Teilung beendet.

Erfurt - Thüringens Landtagspräsident Thadäus König hat an die Wahl zur zehnten Volkskammer der DDR als Symbol des Neubeginns erinnert. „Am 18. März 1990 hatten die 12,4 Millionen Wahlberechtigten der DDR zum ersten Mal die Möglichkeit, ihre politischen Vertreter frei und selbstbestimmt zu wählen“, erklärte König. Damals hätten 93,4 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht - „ein einsamer Rekord“, sagte König.
Im Thüringer Landtag ist für Dienstag ein Festakt im Gedenken an die Wahl geplant. König sagte, sie sei zu einem Symbol des Neubeginns und eines Aufbruchs in eine Zeit der Freiheit und der demokratischen Teilhabe geworden. „Sie war zugleich der Beginn eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbruchs.“
Bei der ersten und letzten freien Volkskammerwahl vor 35 Jahren stimmten die meisten DDR-Wählerinnen und Wähler für Parteien, die sich für eine rasche Vereinigung nach Artikel 23 des Grundgesetzes ausgesprochen hatten. „Der Auftrag an die Abgeordneten war klar: Die Vorbereitung der wirtschaftlichen und politischen Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik Deutschland“, sagte König. Wenige Monate später wurde die Wiedervereinigung dann vollzogen.