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Wasserretter Lebens-Rettungs-Gesellschaft mit mehr Thüringer Mitgliedern

Menschen aus dem Wasser retten oder Kindern die Angst vor dem Wasser nehmen - dafür sind Helfer nötig. Die gibt es bei der DLRG. Und die kann auf immer mehr Mitglieder setzen - auch in Thüringen.

Von dpa 06.02.2025, 06:00
Rekord bei den Mitgliederzahlen - zum dritten Mal in Folge: Die DLRG kam Ende 2024 auf über 627.000 Mitglieder. (Symbolbild)
Rekord bei den Mitgliederzahlen - zum dritten Mal in Folge: Die DLRG kam Ende 2024 auf über 627.000 Mitglieder. (Symbolbild) Sascha Thelen/dpa

Bad Nenndorf/Erfurt - Thüringen gehört zu den Bundesländern mit einem deutlichen Mitgliederzuwachs bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Ihre Zahl stieg im Freistaat im vergangenen Jahr um 6,9 Prozent auf 3.431 Mitglieder. Thüringen liegt damit im Trend. Zum Jahresende 2024 hat die DLRG die Zahl ihrer Mitglieder bundesweit auf über 627.000 verbessert. Das seien 3,3 Prozent mehr als im Jahr davor, als 607.310 Mitglieder gezählt wurden - und der dritte Höchststand in Folge, teilte die DLRG mit. 

„Diesen anhaltenden Schwung wollen wir nutzen, um die Sicherheit beim Baden und Wassersport weiter zu verbessern“, kündigte DLRG-Präsidentin Ute Vogt an.

Hamburg wächst am stärksten

Am stärksten wuchs den Angaben zufolge im vergangenen Jahr der DLRG-Landesverband Hamburg mit einem Plus von 7,8 Prozent auf nunmehr 5.654 Mitglieder. Es folgten die Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern (plus 7,6 Prozent auf 5.430 Mitglieder), Brandenburg (plus 7,3 Prozent auf 4.764 Mitglieder) und Thüringen. Alle 18 Landesverbände registrierten 2024 mehr Zu- als Abgänge. 

Der mit 102.522 Mitgliedern größte Landesverband in Niedersachsen wuchs 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent - und zählte erstmals mehr als 100.000 Mitglieder. Insgesamt kommen die DLRG-Wasserretter auf über 50.000 Mitglieder mehr als unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie vor fünf Jahren. 

Schwimmen lernen trotz Investitionsstaus in den Bädern?

Nach DLRG-Angaben ist jedes zehnte Mitglied 60 Jahre alt oder älter, 47,5 Prozent der Mitglieder sind weiblich. Und fast die Hälfte (49 Prozent) aller Mitglieder sind demnach erst 18 Jahre alt oder jünger, Kinder im Alter bis zwölf Jahre machen fast 200.000 Mitglieder aus.

„Alle diese Kinder wollen und sollen bei uns das Schwimmen lernen“, sagte Vogt. Allerdings sei dies ungewiss. Denn: „Der milliardenschwere Investitionsstau in den öffentlichen Schwimmbädern hängt mittlerweile wie ein Damoklesschwert über uns. Für viele unserer im Durchschnitt 50 Jahre alten Bäder bedeutet der nächste Sanierungsfall womöglich das endgültige Aus.“

Retter fordern Runden Tisch 

Mitte Januar hatte die DLRG die Hallenbäder in Deutschland als unersetzlich für den Schwimmunterricht bezeichnet. Ohne umfassende Sanierungen drohe allerdings in den kommenden drei Jahren jedes siebte öffentliche Schwimmbad zu schließen, warnten die Retter. Hintergrund war eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Urbanistik - demnach wurde bei fast zwei von drei Hallenbädern der Investitionsrückstand als „gravierend“ oder „nennenswert“ eingeschätzt. 

Schon länger fordern die Wasserretter einen Runden Tisch mit Bund, Ländern und Kommunen. Ziel soll eine bundesweite Bäderbedarfsplanung sein - und deren Umsetzung. Oberste Priorität müsse die „Pflichtaufgabe Schulsport“ haben, mahnte die DLRG. Bis zum Ende der Grundschulzeit solle jedes Kind sicher schwimmen können.