Elektroauto-Branche Linke sorgt sich nach Gewinneinbruch um Tesla Grünheide
Der US-Elektroautobauer hat im ersten Quartal Rückgänge bei Umsatz und Gewinn vermeldet. Linke-Chef van Aken hat kein Mitleid mit Firmenboss Musk, zeigt sich aber besorgt. Anders die AfD.

Grünheide - Nach dem Gewinneinbruch bei US-Elektroautobauer Tesla sorgt sich die Linke um die Beschäftigten der Fabrik in Grünheide - und findet Schadenfreude für Firmenchef Elon Musk. „Eigentlich ist es eine gute Nachricht, dass es einen Milliardär auch mal etwas kostet, wenn er sich in die Politik einmischt“, sagte Parteivorsitzender Jan van Aken der „Rheinischen Post“. „Ich habe mehr Schadenfreude als Mitleid mit Musk, aber mache mir Sorgen um die hart arbeitenden Menschen in der Tesla-Fabrik in Brandenburg.“
Der Autobauer schloss das vergangene Quartal nach einem Modellwechsel und Kontroversen um die politische Rolle von Firmenchef Musk mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang ab. Die Erlöse fielen im Jahresvergleich um neun Prozent auf rund 19,3 Milliarden Dollar. Der Gewinn brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 71 Prozent auf 409 Millionen Dollar ein.
Die AfD stellt sich hinter Musk. „Totgesagte leben länger, sagt der Volksmund“, sagte der stellvertretende Parteichef Stephan Brandner. „Und weder Musk noch Tesla sind ja tot. Weder politisch noch wirtschaftlich.“ Musk sei der erfolgreichste Unternehmer der Zeit. „Ich finde es nach wie vor gut, jemanden wie Musk auf der politisch rechten, also richtigen Seite zu haben“, sagte Brandner.
Grünheide-Werksleiter sieht neue Märkte
In Grünheide wurden bisher keine Pläne für einen Personalabbau bekannt. Der Werksleiter von Grünheide, André Thierig, zeigte sich im März zuversichtlich. Er verwies darauf, dass zu den 37 aus Grünheide belieferten Märkten künftig weitere Märkte hinzukommen sollen. Im vergangenen Jahr waren im Zuge eines weltweiten Abbaus bei Tesla in Grünheide 400 Stellen weggefallen.
Der Markt in Deutschland ist schwierig. Die Zahl der neu zugelassenen Teslas lag im März laut Kraftfahrt-Bundesamt zwar höher als im Februar, aber 42,5 Prozent unter dem Wert vom Vorjahresmonat. Im Februar hatte nach kurzer Unterbrechung der Produktion die Herstellung des neuen Model Y begonnen.
Musk berät US-Präsident Donald Trump bei der Senkung von Regierungsausgaben. Der Tech-Milliardär Elon Musk hatte aber angekündigt, sich ab Mai weitgehend aus der Rolle zurückzuziehen. Außerdem stößt er mit rechten politischen Ansichten auf Kritik - auch bei potenziellen Tesla-Käufern.