MDR-Sendung "Voss und Team" Der fünfjährige Otto stolpert ständig - Eltern sind schockiert über die Diagnose
Man könnte meinen, der kleine Otto aus Sachsen sei ein gesundes Kind. Doch irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Jahrelang kämpfen die Eltern um eine Diagnose. Als feststeht, was mit dem kleinen Otto los ist, stehen die Eltern unter Schock.

Sachsen. - Auf den ersten Blick ist Otto (5) ein ganz normales Kind - aufgeweckt und fröhlich. Doch er hat schon jede Menge durchgemacht und bekommt immer noch Steine in den Weg gelegt. Das ist auch der Grund, weshalb sich Ottos Eltern an die MDR-Verbrauchersendung "Voss & Team" gewandt haben.
Fünfjähriger Otto stolpert ständig - Ärzte finden keine Ursache
Bereits bei seiner Geburt ging nicht alles glatt. Wie Mutter Laura Strykowski (28) in der MDR-Sendung erklärt, kam Otto 2019 per Notkaiserschnitt auf die Welt: "Hier ging es wirklich um Leben und Tod."
Anschließend wurden sie aus dem Krankenhaus entlassen. Otto schrie als Baby sehr viel. Als Erklärung hieß es, er habe Anpassungsstörungen.
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Beim Babysport merkten die Eltern, dass Otto den anderen Kindern immer etwas hinterher ist. Als Otto jedoch Laufen lernte, fiel den Eltern auf, dass Otto häufig stolpert.
Da alle Therapien nicht halfen, wurde er in der Uniklinik Dresden untersucht. Auch dort fanden die Ärzte keine Ursache. Die Eltern wurden nach Hause geschickt - es sei alles in Ordnung.
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Kind durch Schlaganfall halbseitig teilweise gelähmt
Die Eltern Ottos verzweifelt. Sie machen sich Sorgen, denn das Kind stürzte weiterhin sehr oft, lief seltsam und bewegte einen Arm anders.
Erst in einer Berliner Klinik bekamen die Strykowskis endlich eine Antwort: Otto hatte während der Geburt einen Schlaganfall erlitten. Dadurch ist seine rechte Körperhälfte teilweise gelähmt.
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Obwohl die Diagnose ein Schock ist, folgte die Erleichterung. Denn nun wissen die Eltern, was ihrem Kind fehlt.
Es folgen Arztbesuche und verschiedene Therapien, Otto ist auf eine Orthese und spezielle Schuhe angewiesen. Das funktionierte jedoch nur eingeschränkt. Beim Rennen und Klettern hat Otto weiterhin Probleme.
Mollii Suit: Krankenkasse will speziellen Anzug für Otto nicht zahlen
Im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) in Cottbus wird die Familie dann auf einen speziellen Anzug hingewiesen, der die halbseitige Lähmung stimuliert.
Der "Mollii Suit" verfügt über Elektroden, die die Muskeln anregen und damit die Beweglichkeit fördern. Beim Ausprobieren des Anzugs in einem Sanitätshaus kann Otto richtig rennen. Die Eltern sind begeistert und wollen den Anzug gerne sofort haben.
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Doch es gibt ein Problem: Die Krankenkasse will den Elektroden-Anzug nicht zahlen. "Für dieses neuartige Produkt ist der therapeutische Nutzen bisher nicht nachgewiesen", heißt es in einem Schreiben der AOK.
Selbst leisten können sich Steffan und Laura Strykowski den Mollii Suit nicht. Er kostet fast 11.500 Euro. Wie nun weiter?
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Hilfsorganisation möchte Familie unterstützen
Auch "Voss & Team" können nichts ausrichten. Und das, obwohl es bereits ein Gerichtsurteil zugunsten eines anderen Patienten gibt. Klagen will die Familie allerdings nicht.
Eine Hoffnungsschimmer gibt es aber dennoch: Während der Recherchen hat das MDR-Team Kontakt zu einer Hilfsorganisation, die sich aus Spendengeldern finanziert, aufgenommen. Die Hilfsorganisation "Luka Stern e. V." versucht nun, die Familie in diesem Fall zu unterstützen.