Bundestagswahl Mehr als zwei Drittel: AfD-Hochburg in Jämlitz-Klein Düben
In einigen Gemeinden Brandenburgs fährt die AfD bei der Bundestagswahl erdrutschartige Siege ein. Insbesondere im Süden des Landes ist die Partei eine Macht. Die Wahlbeteiligung erreicht Rekordniveau.
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Potsdam - Die AfD hat in Brandenburg neun von zehn Wahlkreisen gewonnen - fast überall mit sattem Vorsprung. Die SPD konnte in Potsdam einen kleinen Vorsprung über die Ziellinie retten. 2021 gewann die Partei noch alle Wahlkreise. Ein Blick auf die Höchstwerte innerhalb der Brandenburger Gemeinden.
AfD: Mit Blick auf die Zweitstimme fährt die AfD in Jämlitz-Klein Düben (Landkreis Spree-Neiße) ihr stärkstes Ergebnis ein. In der Gemeinde im Süden Brandenburgs kam die Partei auf 69,2 Prozent - der höchste Zweitstimmenwert in einer Gemeinde in ganz Brandenburg. Die wenigsten Zweitstimmen erhielt die AfD in Kleinmachnow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) im Berliner Speckgürtel mit 11,5 Prozent. Bereits bei der Landtagswahl 2024 hatte die Partei in Kleinmachnow (11,5 Prozent) den niedrigsten Zweitstimmenwert erreicht. Insgesamt kommt die Partei in Brandenburg auf 32,5 Prozent der Zweitstimmen.
SPD: Die SPD ist einer der großen Verlierer dieser Wahl in Brandenburg. Gewann sie bei der Bundestagswahl 2021 noch alle zehn Direktmandate, bleibt der Partei mit Blick auf die Erststimmen nur noch der Wahlkreis in der Landeshauptstadt Potsdam. Den höchsten Anteil der Zweitstimmen erreichte die SPD in der Gemeinde Planetal (Landkreis Potsdam-Mittelmark) mit 21,8 Prozent. Besonders schlecht schnitt die Partei in Hirschfeld (Landkreis Elbe-Elster) ab. Dort kam sie auf schlappe 4 Prozent. Im gesamten Bundesland landet die Partei bei 14,81 Prozent der Zweitstimmen.
CDU: Kein einziger CDU-Direktkandidat konnte sich in Brandenburg durchsetzen. Ihr bestes Zweitstimmenergebnis auf Gemeindeebene fuhr die Partei in diesem Jahr in Großbeeren (Landkreis Teltow-Fläming) mit 30,5 Prozent ein. In der Gemeinde Jämlitz-Klein Düben (Landkreis Spree-Neiße) gaben nur 6,9 Prozent der Wählenden der CDU ihre Zweitstimme. Im gesamten Land gaben 18,09 Prozent der Wähler der CDU ihre Stimme.
BSW: Das Bündnis Sahra Wagenknecht schafft es nicht in den Bundestag. In Brandenburg erreichte das BSW in vielen Gemeinden zweistellige Zweitstimmenwerte. Die höchste Zustimmung erhielt die junge Partei in der Gemeinde Boitzenburger Land (Landkreis Uckermark) mit 16 Prozent. Die wenigsten Zweitstimmen gaben die Wähler dem BSW in Goßderschau im Landkreis Havelland. In Brandenburg kommt das BSW auf 10,7 Prozent der Zweitstimmen.
Grüne: Die Grünen haben in Brandenburg in einigen Regionen - insbesondere im Süden des Bundeslandes - einen schweren Stand. Ihre höchste Zustimmung erfuhr die Partei in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) mit 19,9 Prozent der Zweitstimmen. In den Gemeinden Jämlitz-Kleindüben (Landkreis Spree-Neiße) und Schilda (Landkreis Elbe-Elster) erhielt die Partei 0 Prozent der Stimmen. Runtergerechnet auf Brandenburg erhalten die Grünen 6,59 Prozent der Zweitstimmen
Linke: Die Linke gehört zu den Siegern dieser Bundestagswahl - auch in Brandenburg. Die Partei kam auf 10,7 Prozent der Zweitstimmen. Am besten lief es für die Partei in Potsdam mit 17,6 Prozent der Zweitstimmen. In Drehnow (Landkreis Spree-Neiße) fuhr die Linke mit 3 Prozent mit Blick auf die Gemeinden ihr schlechtestes Ergebnis ein.
Die Wahlbeteiligung in Brandenburg lag bei dieser Bundestagswahl bei 81,5 Prozent. Das sind 5,9 Prozent mehr als bei der Bundestagswahl 2021. Laut Landeswahlleiter Josef Nußbaum ist dies „die höchste Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen seit Bestehen des Landes Brandenburg“.
Die höchste und die niedrigste Wahlbeteiligung in Brandenburg finden sich beide im Landkreis Potsdam-Mittelmark. So gingen in Kleinmachnow 89,9 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahl. Am niedrigsten lag die Wahlbeteiligung in Gräben mit 44,0 Prozent.