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Rauschgift Mehr Drogenfunde in Gefängnissen - Spürhunde im Einsatz

Rauschgift ist in Gefängnissen streng verboten. Trotzdem wird es immer wieder eingeschmuggelt. Aber die Kontrollen sollen besser werden. Die Justiz lässt Hunde mit feinen Nasen mitsuchen.

Von dpa Aktualisiert: 11.12.2024, 15:40
Mit Spürhunden will die Justiz Gefängnisse besser durchsuchen.
Mit Spürhunden will die Justiz Gefängnisse besser durchsuchen. Fabian Sommer/dpa

Berlin - In den Berliner Gefängnissen wurden im laufenden Jahr wieder zahlreiche illegale Drogen gefunden. Im ersten Halbjahr wurden deutlich mehr als acht Kilogramm Rauschgift entdeckt, wie die Senatsjustizverwaltung der dpa mitteilte. 

Darunter waren rund 7,2 Kilogramm Cannabis, also Marihuana und Haschisch - außerdem 351 Gramm Kokain, 269 Gramm des Schmerzmittels Buprenorphin und 281 Gramm Tilidin, ebenfalls ein Schmerzmittel. 

Weiter fanden die Justizbeamten bei den Gefangenen 131 Gramm aufputschende Amphetamine, knapp 7 Gramm Heroin und 433 Gramm unbekannte Substanzen. Die meisten Funde gab es in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee.

Suche nach Drogen soll verstärkt werden

Die Zahlen der gefundenen Drogen steigen seit einigen Jahren. 2023 waren es etwa 15 Kilogramm Rauschgift, darunter knapp 11 Kilogramm Cannabis. 2002 kamen 12,4 Kilogramm zusammen und 2020 9,2 Kilogramm.

Unbekannt ist, ob mehr Drogen in die Gefängnisse eingeschmuggelt und dort im Umlauf sind oder ob mehr, besser und erfolgreicher gesucht wird und die Zahlen deswegen steigen. 

Künftig soll die Suche nach Drogen bei den Gefangenen durch justizeigene Spürhunde weiter verstärkt werden. Die ersten beiden Hunde schlossen kürzlich ihre Ausbildung ab, sie wurden auf verschiedene Gerüche von Drogen erfolgreich konditioniert. Seit Dezember werden sie eingesetzt.

Diese Hundestaffel soll später dann über sechs Spürhundeteams verfügen - drei Hunde sind spezialisiert auf Drogen und drei auf Datenträger, also etwa Handys, wie Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) mitteilte. Bei der Ausbildung will die Justiz mit der Polizei zusammenarbeiten. 

Eingesetzt wird auch ein Gerät zur Erkennung von Spuren von Drogen. Weitere Geräte sollen in Kooperation mit anderen Bundesländern gemietet werden. Dazu greifen die Experten auch auf eine Datenbank zurück, in der neue Stoffe gespeichert sind. 

Neben Drogen finden die Justizbeamten bei Kontrollen vor allem Handys, Ladekabel, SIM-Karten und vereinzelt E-Zigaretten, Shishas, Tätowiergeräte und Stichwerkzeuge.