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Gewalt gegen Frauen Mehr Hilfe für Opfer von Genitalverstümmelung gefordert

Millionen Mädchen und Frauen haben weltweit nach Schätzungen eine Genitalverstümmelung erlitten. Brandenburgs Landtagspräsidentin Liedtke dringt auf mehr Aufklärung.

Von dpa Aktualisiert: 06.02.2025, 14:27
Anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung fordert Brandenburgs Landtagspräsidentin mehr Aufklärung und Hilfe. (Archivbild)
Anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung fordert Brandenburgs Landtagspräsidentin mehr Aufklärung und Hilfe. (Archivbild) Michael Bahlo/dpa

Potsdam - Brandenburgs Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke hält mehr Unterstützung bei Genitalverstümmelung von Mädchen und jungen Frauen für notwendig. „Genitalverstümmelung ist eine schwere Verletzung der Menschenrechte und grobe Gewalt gegen Frauen und Mädchen“, erklärte sie anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung (6. Februar). Liedtke forderte außerdem eine verstärkte Aufklärung über das Thema.

Unterstützung von Lehrern oder Trainern

Die Landtagspräsidentin sieht Hilfsmöglichkeiten in Schulen und Vereinen. „Wir müssen Situationen im Alltag erkennen, in denen Mädchen davon betroffen sein können, und wissen, wo Hilfs- und Unterstützungsangebote zu finden sind“, sagte sie. Eine große Rolle spielten dabei Lehrer oder Trainer in Sportvereinen, die mit jungen Frauen in der Schule oder bei Freizeitaktivitäten in Kontakt kämen.

Genitalverstümmelung soll kein Tabu-Thema sein

Die SPD-Politikerin setzt sich nach eigenen Angaben mit der Landesintegrationsbeauftragten Diana Gonzalez Olivo und dem Projekt United Action Women & Girls aus Werder/Havel dafür ein, dass das Thema kein gesellschaftliches Tabu mehr ist und medizinisches Personal dafür sensibilisiert wird.

Das Landeskriminalamt erfasste 2022 zum ersten Mal zwei Fälle weiblicher Genitalverstümmelung in Brandenburg, in beiden Fällen handelte es sich demnach um Mädchen unter sechs Jahren. 2023 wurde der Polizei kein Fall einer Genitalverstümmelung bekannt, teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. 

Mehr als 230 Millionen Mädchen und Frauen weltweit haben nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks Unicef vom vergangenen Jahr eine Genitalverstümmelung erlitten.