Straftaten gegen Amtsträger Mehr Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger in Sachsen
Bundesweit werden immer mehr Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger verübt. Wo liegt Sachsen im Bundesvergleich?
Berlin/Dresden - Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger haben 2024 in Sachsen wie auch in Deutschland deutlich zugenommen. Das geht aus einer vorläufigen Auswertung des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Martina Renner hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete.
Demnach wurden im Vorjahr in Sachsen 369 entsprechende Straftaten registriert, darunter zehn Gewalttaten. 2023 waren es 317 beziehungsweise drei Fälle.
Sachsen bei Gewalttaten auf Platz 4
Bundesweit weist die Statistik für das vergangene Jahr 4.923 (2023: 4.047) solche Straftaten aus. Im Jahresvergleich ist das einen Anstieg um mehr als 20 Prozent. Die Zahl der Gewalttaten lag bei 99 und stieg binnen Jahresfrist um fünf Fälle. Sachsen lag bei allen Straftaten auf Platz 7, bei den Gewalttaten auf Rang 4. Zu den Amts- und Mandatsträgern zählen etwa Bürgermeisterinnen, Landräte, Stadtverordnete oder Abgeordnete.
In Sachsen sorgte vor allem der brutale Angriff auf den SPD-Europapolitiker Matthias Ecke für Schlagzeilen. Der 41-Jährige war am 3. Mai 2024 gerade dabei, Plakate für die Europawahl am 9. Juni anzubringen, als er von Schlägern attackiert wurde. Er erlitt unter anderem einen Jochbeinbruch und einen Bruch der Augenhöhle. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat drei junge Männer wegen gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise Beihilfe angeklagt.
Bundesweit die meisten Vorfälle in Bayern
Die Polizeien der Länder konnten entsprechende Taten aus dem vergangenen Jahr noch bis Ende Januar an das BKA nachmelden. Die bislang nur vorläufige Zahl dürfte also noch ansteigen. Im Ländervergleich wurden die meisten der Straftaten laut BKA in Bayern (747) und Baden-Württemberg (633) registriert, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (540) und Berlin (533).