Soziales Mehr Zulauf in Sozialkaufhäusern von Ukraine-Flüchtlingen
Potsdam/Rathenow - Sozialkaufhäuser in Brandenburg haben verstärkten Zulauf von geflüchteten Ukrainern. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. So habe die „Schatztruhe“, ein Spenden- und Tauschladen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Potsdam, bereits im ersten Halbjahr dieses Jahres mehr als 13.000 Besucher verzeichnet, erklärte die Vorstandsvorsitzende der Awo Potsdam, Angela Schweers.
Allein von Kriegsbeginn Ende Februar bis April habe sich die Zahl der Besucher verdreifacht. Im gesamten vergangenen Jahr seien es rund 8800 Gäste gewesen. Der Anstieg geht den Angaben zufolge aus Flüchtlinge aus der Ukraine zurück, für die die Potsdamer Awo kurz nach Beginn des Angriffs Russlands zu Spenden aufgerufen hat.
Auch das Sozialkaufhaus des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Rathenow (Havelland) habe seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges einen stärkeren Zulauf, sagte ASB-Geschäftsstellenleiterin Melitta Teige. Kaufhausleiterin Doris Kuhn schätzt die Zunahme auf rund 30 Prozent.
Die in den vergangenen Wochen spürbar gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel haben den Angaben zufolge noch nicht zu einem verstärkten Zulauf geführt. Hier erwarte man erst im Herbst sowie im kommenden Frühjahr einen höheren Bedarf, sagte Schweers.
Auch Melitta Teige bestätigte: Einen stärkeren Zulauf durch höhere Preise habe man bisher nicht gespürt. „Der Laden schnurrt wie immer“, erklärte die Leiterin der Rathenower ASB-Geschäftsstelle.
Die Spenden von Privatleuten oder Unternehmen seien zuletzt nicht zurückgegangen, sagte Teige. Besonders nachgefragt bei den Kunden seien vor allem Möbel und Bekleidung. In der „Schatztruhe“ in Potsdam stehen hingegen den Angaben zufolge Hygieneartikel und Waschmittel, aber auch Herrenbekleidung und Haushaltsartikel weit oben auf der Einkaufsliste der Kunden.