Gesellschaft Mehrere Städte: Kochgruppen speziell für trauernde Männer
Lüneburg - Die Angebote in der Trauerarbeit sind in den vergangenen Jahren vielfältiger geworden. Nicht alle Veranstaltungen sprechen aber beide Geschlechter an. „Männer sind manchmal schwerer zu erreichen“, erklärt Rosemarie Fischer, Leiterin des Landesstützpunkts Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen. Sie hätten oft Hemmungen, sich auf den Weg zu machen, andere Leute in ähnlichen Situationen zu treffen. „Handfeste und konkrete Angebote bedienen da eine Lücke“, sagt sie. In vielen Regionen gehörten Kochkurse ausschließlich für Männer oder auch künstlerische Angebote zum Programm der Hospizbewegung.
In Lüneburg gibt der Koch Winfried Marx wertvolle Tipps, er dirigiert die maximal acht Männer liebevoll durch den Abend. Die Menüs sind nicht aufwendig, die Zutaten meist regional und saisonal. „Man soll sich selbst versorgen können, nicht nur Fertiggerichte aufwärmen“, sagt Marx. „Es geht darum, dass man sich sieht und austauscht.“ Er ist ehrenamtlich in der Trauerbegleitung aktiv und leitet die monatlich stattfindenden Abende des Ambulanten Hospizdienstes.
In etlichen Städten Deutschlands gibt es ähnliche Angebote, so wie in Lübeck, wo im Frühjahr und Herbst jeweils sechs Termine angeboten werden. Ein Profikoch und ein Trauerbegleiter seien dabei. „Wir haben auch ein Trauercafé, aber da kommen nur Frauen“, berichtet Andrea Halbmann-Merz, Koordinatorin der Lübecker Hospiz-Bewegung. Die Männer fühlten sich vom Kochkurs angesprochen. Es dort auch um das Gespräch, die Trauer und die Erfahrungen damit.