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Energie Minister hat Verständnis für Demos gegen Atommüll-Transport

Ein Spezialschiff mit sieben Castoren mit hoch radioaktivem Müll ist unterwegs aus Großbritannien nach Deutschland. Die Transportstrecke ist geheim - doch es sind Kundgebungen geplant.

Von dpa 29.03.2025, 06:00
Im Zwischenlager Isar in Niederaichbach sind Castor-Behälter eingelagert.
Im Zwischenlager Isar in Niederaichbach sind Castor-Behälter eingelagert. Christopher Mick/BGZ/dpa

Hannover - Die angekündigten Kundgebungen gegen den Transport von hoch radioaktivem Atommüll durch Deutschland stoßen bei Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer auf Verständnis. Die Castoren sollen in ein Zwischenlager im bayerischen Landkreis Landshut gebracht werden. „Ich verstehe, dass man gegen Atommüll-Transporte demonstriert. Denn die Strahlung des Atommülls wird uns noch über Generationen hinweg beschäftigen“, sagte Grünen-Politiker Meyer der Deutschen Presse-Agentur. 

Es sei deshalb richtig, aus der Atomkraft ausgestiegen zu sein und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. „Die Forderungen nach neuen AKWs in Deutschland sind umso gefährlicher“, sagte Meyer. Die Endlagerfrage sei weiterhin nicht geklärt.

Sieben Castor-Behälter mit Atommüll sind derzeit mit einem Spezialschiff auf dem Weg von Großbritannien nach Deutschland. Wie die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) in Essen und das britische Unternehmen Sellafield Ltd. mitteilten, sollen die Behälter über einen deutschen Hafen nach Niederaichbach (Landkreis Landshut) in Niederbayern gebracht werden. Dort sollen sie im Zwischenlager Isar des ehemaligen Kernkraftwerks Isar eingelagert werden. 

Deutschland hat sich zur Rücknahme des Atommülls verpflichtet

Details zur Route und zum Zeitplan des Transports nannte GNS aus Sicherheitsgründen nicht. Nach Angaben des Bündnisses „Castor-stoppen“ soll das Spezialschiff spätestens am Dienstag im niedersächsischen Nordenham (Landkreis Wesermarsch) ankommen. Für Samstagnachmittag (16.00 Uhr) ist in Nordenham eine Mahnwache gegen den Castor-Transport angekündigt.

Bei dem Abfall handelt es sich um Atomabfälle, die nach der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken im britischen Sellafield übrig geblieben sind. Deutschland sowie die deutschen Kraftwerksbetreiber haben sich verpflichtet, diesen Abfall zurückzunehmen.