Energie Minister Willingmann rechnet weiter mit Heizungsförderung
In Sachsen-Anhalt wird die Wärmewende vorangetrieben. Das Land verpflichtet die Kommunen nun, Wärmepläne zu erstellen. Was bedeutet das fürs Heizen in Haus und Wohnung?

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann geht davon aus, dass es für nachhaltige Heizsysteme wie Wärmepumpen auch künftig finanzielle Unterstützung geben wird. Dafür gebe es im Koalitionsvertrag der möglichen schwarz-roten Bundesregierung deutliche Hinweise, sagte der SPD-Politiker nach der Kabinettssitzung in Magdeburg. Einen „Rollback“ werde es bei der Wärmewende nicht geben, so Willingmann. Es sei jedoch wichtig, Eigentümer wie Mieter finanziell nicht zu überfordern.
Nach wie vor heizen die meisten Haushalte mit fossilen Energieträgern wie Gas und Öl. Anders sieht es bei Neubauprojekten aus, wo mehrheitlich bereits auf die Nutzung von Wärmepumpen und anderer nachhaltiger Heiztechnik gesetzt wird.
Mit einem Landesgesetz sollen Sachsen-Anhalts Kommunen verpflichtet werden, bis spätestens zum Jahr 2028 Wärmepläne zu erstellen. Sie sollen etwa zeigen, in welchen Gebieten welche klimafreundliche Heiztechnik in Gebäuden zum Einsatz kommen kann. Halle und Magdeburg sollen den Wärmeplan bis zum 30. Juni 2026 vorlegen. Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohnern haben zwei Jahre länger bis zum 30. Juni 2028 Zeit. „Viele Kommunen haben sich bereits auf den Weg gemacht“, sagte Willingmann.
Willingmann setzt auf Wasserstoff
Für Verbraucher könnte es in Zukunft Vorgaben geben, was die Heizungsoptionen angeht. Basierend auf dem Wärmeplan und einer entsprechenden Satzung sollen Vorgaben in bestimmten Bereichen möglich sein. Der Energieminister betonte jedoch, dass Bestandsheizungen weiter betrieben werden könnten. „Alles, was noch repariert werden kann, kann auch repariert werden – und das soll auch weiterhin so sein“, so Willingmann. Wo aber ein Austausch stattfinde, sollten dann auch die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes greifen. Eine Heizanlage solle dann zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energien betrieben werden.
Ferner setzt der Energieminister auf den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Sachsen-Anhalt. Forderungen nach russischem Gas, wie sie zuletzt etwa der Geschäftsführer des Chemieparks Leuna, Christof Günther, äußerte, weist der SPD-Politiker zurück. Die Abhängigkeit von Russland habe Deutschland in größte Sorgen gestürzt, man dürfe sich nicht erneut politisch erpressbar machen. „Wir müssen Wettbewerbsfähigkeit erlangen ohne russisches Gas“, so Willingmann.