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Landgericht Verden Mitbewohner getötet? 37-Jähriger wegen Mordes vor Gericht

Ein 37-Jähriger soll seinen Mitbewohner getötet haben. Laut Anklage war es ein heimtückischer Mord. Demnach spielten Sex, Aggression und Gewalt eine Rolle.

Von dpa 20.12.2024, 03:30
In Verden hat der Mordprozess gegen einen 37-Jährigen begonnen. Der Mann soll seinen Mitbewohner getötet haben.
In Verden hat der Mordprozess gegen einen 37-Jährigen begonnen. Der Mann soll seinen Mitbewohner getötet haben. Helen Hoffmann/dpa

Verden - Nach einem Gewaltverbrechen in Achim nahe Bremen hat vor dem Landgericht Verden der Mordprozess gegen einen 37-Jährigen begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Mord an dessen 27 Jahre alten Mitbewohner vor. Demnach soll der Angeklagte den jüngeren Mann am 9. Juli dieses Jahres heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet haben. 

Besitzergreifendes Verhalten

Den Ermittlungen zufolge hatte der 27-Jährige den Angeklagten in seiner Wohnung aufgenommen, nachdem dieser wohnungslos geworden war. Der 37-Jährige ohne feste Arbeitsstelle habe die Möglichkeit, kostenlos zu wohnen, genutzt, so die Staatsanwältin. Laut Anklage begann er mit der Freundin des 27-Jährigen, die auch in der Wohnung lebte, eine Affäre.

Dem Angeklagten sei bewusst gewesen, dass der Mann und dessen Partnerin psychisch krank sind, so die Staatsanwältin. „Er wurde immer besitzergreifender“, sagte sie mit Blick auf das Verhalten des 37-Jährigen gegenüber der Frau. Demnach erzählte der Angeklagte anderen, er könne mit ihr machen, was er wolle. Er soll vom Sex berichtet und sich beschimpfend und abfällig über den 27-Jährigen geäußert haben.

Angeklagter schlug Opfer Dreier-Beziehung vor

Laut Anklage verlangte der Angeklagte, der polnischer Staatsangehöriger ist, von der Frau in aggressiver Art sexuelle Handlungen und Gefügigkeit. Dem 27-Jährigen habe der Angeklagte Videos vom Sex mit dessen Freundin gezeigt und eine Dreier-Beziehung vorgeschlagen.

Dieser sei daraufhin erzürnt gewesen und habe den Auszug des Angeklagten verlangt, sagte die Staatsanwältin. Doch der 37-Jährige blieb in der Wohnung. Das Paar verließ daraufhin das Zuhause. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war der Angeklagte wütend, dass die Frau keine Beziehung mit ihm wollte. 

Nach der Tat wählte der Angeklagte den Notruf

Als der 27-Jährige am 9. Juli in seine Wohnung kam, um die Katzen zu versorgen, soll der Angeklagte ihn mit einem Messer getötet haben. Er habe in Tötungsabsicht mehrere Male auf den Mann eingestochen, sagte die Staatsanwältin. Demnach wollte er den „Nebenbuhler“ beseitigen.

Durch die Stichverletzungen erlitt der 27-Jährige starke Blutungen und starb. Wie die Polizei nach der Tat mitteilte, wählte der 37-Jährige damals selbst den Notruf und gab an, einen Menschen getötet zu haben. Beamte nahmen ihn daraufhin fest, später kam er in Untersuchungshaft. 

Der Auftakt des Prozesses war nicht in den Räumen des Landgerichts, sondern in einem Saal der Stadthalle Verden.