Oberlandesgericht Celle Mutmaßliche „Reichsbürgerin“ schweigt beim Prozessauftakt
Eine 39-Jährige aus Niedersachsen soll die Entführung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach mitgeplant haben. Sie will sich zur Anklage äußern, aber nicht am ersten Verhandlungstag.
Celle - Eine mutmaßliche „Reichsbürgerin“ aus dem Landkreis Hildesheim soll sich an Plänen zum Sturz der Bundesregierung beteiligt haben, seit heute steht die 39-Jährige vor dem Oberlandesgericht Celle. Der Frau wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Laut Anklage gehörte sie zur „Kaiserreichsgruppe“, die im Jahr 2022 einen bundesweiten Stromausfall und die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorbereitet haben soll.
Am ersten Verhandlungstag schwieg die Angeklagte, die nicht in Untersuchungshaft sitzt, zu den Vorwürfen. Nach Angaben der Verteidigung will sie sich aber an einem Verhandlungstag in der nächsten Woche äußern. Heute soll um 13.30 Uhr eine Zeugin gehört werden. Nach Angaben eines Gerichtssprechers handelt es sich um eine Polizistin.
Angeklagte soll Nahkampfausbildung geplant haben
Der Angeklagten wird auch die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und der Besitz eines Schlagringes zur Last gelegt. Konkret wirft die Generalstaatsanwaltschaft Celle ihr vor, an zwei Treffen der „Kaiserreichsgruppe“ in Verden und im thüringischen Schlotheim teilgenommen zu haben. Unter anderem soll sie sich zu dem Thema Nahkampfausbildung in die Planungen eingebracht haben.
Es handelt sich um das erste Verfahren in Zusammenhang mit der „Kaiserreichsgruppe“ in Niedersachsen. Für die Angeklagte gilt die Unschuldsvermutung. Vor einer Woche hatte der Beginn des Prozesses kurzfristig verschoben werden müssen, weil der Pflichtverteidiger der mutmaßlichen „Reichsbürgerin“ erkrankt war.