Festakt MV löst Hamburg unter dem Motto „Vereint Segel setzen“ ab
Bei den Feiern zum Tag der Deutschen Einheit folgt auf Hamburg im nächsten Jahr Mecklenburg-Vorpommern. Dort wird 2024 gefeiert. Manuela Schwesig hat ihre Bundesratspräsidentschaft unter ein Motto mit Dreiklang gestellt.
Hamburg/Schwerin - Hamburg hat den Tag der Deutschen Einheit stimmungsvoll gefeiert - im nächsten Jahr ist dann Mecklenburg-Vorpommern Gastgeber der offiziellen Feierlichkeiten. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) konnte sich am Dienstag in der Hansestadt beim Bürgerfest und beim Festakt in der Elbphilharmonie Inspirationen für 2024 holen.
Ihre am 1. November beginnende Bundesratspräsidentschaft hat sie unter das Motto „Vereint Segel setzen“ gestellt. „Vereint steht für das vereinte Deutschland. Segel setzen passt zu einem Bundesland mit viel Wasser wie Mecklenburg-Vorpommern. Und es beschreibt auch die Aufgabe, vor der Deutschland steht“, sagte Schwesig in Schwerin. Bereits einen Monat vor dem offiziellen Amtswechsel übergab ihr Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstagnachmittag symbolisch den Staffelstab.
Der Vorsitz in der Länderkammer sei eine Ehre und großartige Chance, sagte Schwesig. Die Präsidentschaft falle in eine Zeit des Umbruchs. Flucht und Migration, der brutale Krieg Russlands in der Ukraine, steigende Preise und der Klimawandel - all das bewege die Menschen in Deutschland. „Und wir spüren Druck auf unsere Demokratie. Wir müssen Antworten auf dringende Fragen geben. Sonst lassen wir Raum für eine Politik der einfachen Parolen“, sagte Schwesig.
Höhepunkt ihrer Bundesratspräsidentschaft wird laut Staatskanzlei die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit vom 2. bis 4. Oktober 2024 in Schwerin sein. Die Landeshauptstadt werde Gastgeberin für ein großes Bürgerfest. Danach überreicht Mecklenburg-Vorpommern den Staffelstab an das Saarland.
In diesem Jahr war Hamburg an der Reihe. Dort feierten Hunderttausende Menschen den 33. Tag der Deutschen Einheit mit einem zweitägigen Bürgerfest. Großer Andrang herrschte bei den zentralen Feierlichkeiten unter dem Motto „Horizonte öffnen“ auf dem Rathausmarkt, wo sich Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung und Bundesverfassungsgericht präsentierten. Ebenfalls beliebt waren in der nahe gelegenen Mönckebergstraße, einer bekannten Einkaufsstraße, die Zelte der Bundesländer sowie die Blaulichtmeile, eine Leistungsschau von Polizei und Feuerwehr.
Protokollarischer Höhepunkt war der Festakt in der Elbphilharmonie mit der gesamten Staatsspitze, den Regierungschefs der Länder und den insgesamt rund 1300 geladenen Gästen.
Hamburgs Bürgermeister Tschentscher appellierte dort an den Gemeinsinn der Bürgerinnen und Bürger in Krisenzeiten. Nur ein starkes demokratisches Deutschland könne Verantwortung übernehmen für ein starkes Europa, das sich für Frieden, Demokratie und Menschenrechte einsetze, sagte der Bundesratspräsident.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) würdigte den Mut der Ostdeutschen. „Wir verdanken dem Mut der Ostdeutschen viel: Sie schenkten unserem Land seine Einheit in Frieden und Freiheit“, schrieb der SPD-Politiker am Dienstag auf der Internet-Plattform X (vormals Twitter).
Mecklenburg-Vorpommerns Landtagspräsidentin Birgit Hesse nahm ebenfalls an den Feierlichkeiten in der Hansestadt teil. Sie erinnerte an den „mutig von den Menschen in der DDR“ durchgesetzten Fall der Mauer im November 1989 und den dadurch eröffneten Weg zur Deutschen Einheit. „Spuren der einstigen Spaltung entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze mahnen uns, dass ein Leben in Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist“, sagte Hesse. Demokratie sei zerbrechlich - auch daran sollten die Menschen an einem Freudentag wie dem Tag der Deutschen Einheit denken.