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Kriminalität Nach Drogentod einer 16-Jährigen: Prozess gegen 32-Jährigen

Ein Mann konsumiert Drogen und Alkohol mit Jugendlichen. Eine 16-Jährige verliert dabei das Bewusstsein - und wacht nicht mehr auf. Die Staatsanwaltschaft geht von fahrlässiger Tötung aus.

Von dpa 18.03.2025, 17:02
Nach dem Drogentod einer 16-Jährigen steht ein 32-Jähriger wegen fahrlässiger Tötung vor dem Berliner Landgericht. (Illustration)
Nach dem Drogentod einer 16-Jährigen steht ein 32-Jähriger wegen fahrlässiger Tötung vor dem Berliner Landgericht. (Illustration) Monika Skolimowska/dpa

Berlin - Rund zwei Jahre nach dem Drogentod einer Jugendlichen steht ein 32-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Er soll der 16-Jährigen bei einem Treffen in seiner Wohnung erhebliche Mengen Drogen und Alkohol überlassen haben. Das Mädchen habe schließlich das Bewusstsein verloren. Als er sie Stunden später nicht habe wecken können, habe er trotz der Gefahr einer Überdosierung nicht den Notarzt verständigt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 32-Jährigen unter anderem fahrlässige Tötung vor.

Der Angeklagte hatte sich laut Ermittlungen am 7. März 2023 in seiner damaligen Wohnung in Berlin-Moabit mit zwei jugendlichen Freundinnen getroffen. Verschiedene Betäubungsmittel seien konsumiert worden. Der 32-Jährige habe der 16-Jährigen „mehrere Gläser mit flüssigem Morphin überlassen“, heißt es in der Anklage. Als die Jugendliche das Bewusstsein verlor, habe der Mann gehofft, dass sie wieder erwachen würde. „Bei Alarmierung ärztlicher Hilfe bereits bei erster Feststellung des Zustands hätte sie gerettet werden können.“

Angeklagter ohne konkrete Erinnerung 

Der Angeklagte erklärte, er habe die beiden Mädchen über eine Social-Media-Plattform kennengelernt. Ihr Alter hätten sie mit 19 und 21 Jahren angegeben, er habe nicht daran gezweifelt. Sie hätten gemeinsam Drogen konsumiert. Er könne sich kaum erinnern - „irgendwann bin ich aufgewacht“. Damals sei er stark abhängig gewesen von Medikamenten und Drogen. „Es tut mir von Herzen leid, dass so ein junger Mensch sterben musste.“

Die Freundin der gestorbenen Schülerin sagte im Prozess als Zeugin, sie hätten bereits vor dem tödlichen Treffen von ihrem Taschengeld Drogen gekauft und genommen. In der Wohnung des 32-Jährigen hätten sie zusammen „konsumiert und geredet“. Auch sie sei für einige Zeit „weggetreten“. Als sie ging, habe ihre Freundin geschlafen. „Ich denke jeden Tag an sie, ich habe mit Drogen komplett aufgehört“, sagte die inzwischen 17-Jährige. Der Prozess wird am 21. März fortgesetzt.