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Energieversorgung Netzagentur gibt zwei Stromtrassen zum Bau frei

Mit den erneuerbaren Energien steigt der Bedarf an Stromnetzen. Ein Abschnitt in Nordthüringen kann jetzt gebaut werden, ebenso wie ein weiteres Stück vom Suedostlink in Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Von dpa Aktualisiert: 18.03.2025, 15:48
Zwei Stromtrassen-Abschnitte in Thüringen und Sachsen-Anhalt können gebaut werden
Zwei Stromtrassen-Abschnitte in Thüringen und Sachsen-Anhalt können gebaut werden Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Bonn/Erfurt/Magdeburg - Die Bundesnetzagentur hat zwei Stromtrassen-Abschnitte in Thüringen und Sachsen-Anhalt zum Bau freigegeben. Genehmigt worden sei eine rund 75 Kilometer lange Stromtrasse zwischen Wolkramshausen im Kreis Nordhausen und Vieselbach bei Erfurt. Damit sei das Planfeststellungsverfahren für einen Abschnitt des Projektes Netzanbindung Südharz abgeschlossen, teilte die Behörde in Bonn mit. Die Netzanbindung Südharz solle die Übertragungskapazität im gesamten Raum Sachsen-Anhalt und Thüringen deutlich erhöhen.

Bei dem zweiten Trassenabschnitt handele es sich um den Suedostlink - und zwar um 95 Kilometer von Könnern in Sachsen-Anhalt durch Sachsen nach Eisenberg im Osten Thüringens. Mit der Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom steigt bundesweit der Bedarf an neuen Stromnetzen, um die Energie zu den Abnehmern bringen zu können. 

Ersatz einer bestehenden Leitung 

Für das Südharz-Projekt werde von Nordthüringen bis zum Erfurter Ortsteil Vieselbach eine Höchstspannungsfreileitung errichtet. Bauherr sei der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, der auch die Planung übernehmen. Mit dem Vorhaben werde eine im Jahr 1988 errichtete 220-KV-Freileitung zwischen den Umspannwerken Wolkramshausen und Vieselbach durch eine leistungsfähigere 380-KV-Freileitung ersetzt, erklärte 50Hertz. Die Inbetriebnahme der Leitung sei für 2028 vorgesehen. Im Anschluss daran würde die bestehende Leitung zurückgebaut. 

Verlauf weitgehend entlang bestehender Trasse

Laut Bundesnetzagentur verläuft der genehmigte Abschnitt vom Umspannwerk Wolkrams­hausen in südliche Richtung entlang der bestehenden 220-KV-Leitung Wolkrams­hausen–Vieselbach. Südöstlich von Ebeleben (Kyffhäuserkreis) gehe die Trasse bis Sömmerda entlang einer 110-KV-Leitung, später entlang der Autobahn 71 und ab dem Erfurter Ortsteil Schwerborn nach Vieselbach. Der Planfeststellungsbeschluss wird laut Bundesnetzagentur am 4. April 2025 auf der Internetseite www.netzausbau.de/vorhaben44 veröffentlicht.

Für das Gesamtprojekt sei bereits ein Leitungskorridor vom Raum Schraplau/Obhausen westlich von Halle/Saale über Wolkramshausen Vieselbach festgelegt. Er umfasse insgesamt rund 146 Kilometer. Die Leitung wird laut Netzagentur in weiten Teilen in der Trasse der bestehenden 220-KV-Leitung verlaufen. 

Suedostlink-Projekt geht weiter 

Beim Suedostlink handele es sich bereits um das siebte Planfeststellungsverfahren. Auch hier ist 50Hertz Bauherr, der auf der gesamten Strecke Erdkabel verlege. Mit der jüngsten Entscheidung seien etwa 400 Kilometer des etwa 540 Kilometer langen Suedostlink zugelassen, so die Bundesnetzagentur. Vor den Bauarbeiten seien im Bereich des zukünftigen Trassenverlaufs archäologische Untersuchungen durchgeführt worden. Dabei seien zahlreiche Funde gemacht und gesichert worden. 

Die Bundesnetzagentur hatte nach eigenen Angaben seit Januar 2024 mehrere Anträge auf vorzeitigen Baubeginn in dem Abschnitt von Könnern nach Eisenberg genehmigt. Dadurch konnte 50Hertz bereits mit Bauarbeiten beginnen. Die Trasse folgt streckenweise den Autobahnen 14 und 9. Die Stadt Halle werde weiträumig umgangen. Der Suedostlink transportiere zukünftig Hochspannungs-Gleichstrom von Nordostdeutschland nach Bayern.