Neunjährige getötet Chronik des Falls Valeriia: Tatverdächtiger jetzt in Sachsen - so geht es weiter
Seit dem 3. Juni galt die neunjährige Valeriia aus dem sächsischen Döbeln als vermisst. Ihr Leiche ist nun gefunden worden. Eine Chronik des Falls.
Döbeln. - Die neunjährige Valeriia wird seit dem 3. Juni im sächsischen Döbeln vermisst. Hunderte Polizeikräfte auch aus Sachsen-Anhalt sind auf der Suche nach dem Mädchen. Nun wurde eine Leiche gefunden. Die Kriminalpolizei und eine Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Sachsen (LKA) ermitteln an der Fundstelle, heißt es.
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Valeriia kommt aus einer ukrainischen Familie. Sie lebte laut Polizei seit 2022 mit ihrer Mutter hier in Deutschland.
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Neunjährige Valeriia aus Döbeln in Sachsen - Eine Chronik des Verschwindens
10. Juli: Jetzt wird im Fall der neunjährigen Valeriia aus Döbeln eine Strafverfolgung möglich. Der Ex-Freund der Mutter, der im dringenden Tatverdacht steht, das Mädchen getötet zu haben, ist am Mittwoch durch tschechische Polizisten am Grenzübergang in Petrovice an ihre deutschen Kollegen übergeben worden.
Nun werde ihm der Haftbefehl eröffnet und er könne sich dazu äußern. Der Ermittlungsrichter werde darüber entscheiden, ob der Tatverdächtige weiterhin in Haft bleibt.
8. Juli: Knapp vier Wochen nach seiner Festnahme in Prag wird diese Woche laut Medienberichten der Tatverdächtige im Fall der getöteten Valeriia aus Döbeln nach Sachsen gebracht. Er soll am Mittwoch ausgeliefert und noch am selben Mittag in Chemnitz dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, wie die Staatsanwaltschaft Chemnitz auf Anfrage mitteilte.
Dann werde er erstmals von deutschen Behörden angehört und es werde über die weitere Haft entschieden.
19. Juni: Eine Spendenaktion ist durch den Bürgermeister der Stadt Döbeln, Sven Liebhauser, eingerichtet worden. So solle das Geld der Familie zugutekommen und den Eltern bei den finanziellen Kosten der Beerdigung helfen.
17. Juni: Valeriias Vater ist längst auf dem Weg nach Deutschland. Weitere Informationen zur Tat gebe es trotz der Festnahme in Tschechien noch nicht. Unklar sei weiterhin, warum Valeriia getötet wurde, wie genau sich die Tat abgespielt hat und wann der Tatverdächtige nach Deutschland ausgeliefert wird.
15. Juni: Ein Tatverdächtiger im Fall der getöteten Valeriia ist festgenommen worden. Nun warte die Staatsanwaltschaft Chemnitz auf die Auslieferung des 36-jährigen Verdächtigen, der am Freitag in Prag gefasst wurde. Er soll zur "Strafverfolgung überstellt" werden.
14. Juni: Es wird bekannt, dass der Fundort und Tatort rund zwei Kilometer von dem Ort entfernt ist, an dem eine Zeugin Schreie gehört haben will.
Das geplante Stadtfest am Wochenende in Döbeln wurde laut Medienberichten in Abstimmung mit dem Ältestenrat abgesagt. Stattdessen werde heute, am Freitag, ein Gedenken mit Kerzen auf dem Obermarkt und am Sonntag ein ökumenischer Gottesdienst stattfinden.
13. Juni: Einen Tatverdächtigen gibt es nach offiziellen Angaben noch nicht. Laut Staatsanwaltschaft konzentrieren sich die Ermittlungen auf den sozialen Nahbereich des getöteten Mädchens. Wie die Bild-Zeitung berichtet, ermitteln die Polizisten gegen zwei Männer.
Möglicher Tatverdächtiger Nummer eins ist der Ex-Freund der Mutter von Valeriia. Er sei in Tschechien, konnte dort aber noch nicht aufgespürt werden. Es habe Kontakt am Tag des Verschwindens gegeben, im Vorfeld sogar Schwierigkeiten. Eine Überwachungskamera habe den Mann in Döbeln gefilmt, zudem sei sein Handy in der örtlichen Funkzelle eingeloggt gewesen.
Der zweite mögliche Tatverdächtige ist laut Bild ein mutmaßlicher Stalker der Mutter. Diese soll den Mann erst vor Kurzem angezeigt haben - wegen Nachstellens. Auch von Drohungen wird berichtet. Auch er konnte in seiner Wohnung in der Nähe des Wohnortes von Valeriia nicht angetroffen werden.
12. Juni: Die Polizei kündigte für 13 Uhr eine Pressekonferenz an. "In der vergangenen Nacht gab es die traurige Gewissheit, dass es sich um die neunjährige Valeriia handelt", so der Chemnitzer Polizeipräsident Carsten Kaempf.
Valeriia ist laut Autopsie einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Daher werde wegen eines Tötungsdelikts ermittelt. Der Fundort sei der Tatort.
Der Todeszeitpunkt könne aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht genau genannt werden. Nach ersten Erkenntnissen gebe es keine Hinweise auf ein Sexualdelikt.
11. Juni: Die Polizei im sächsischen Döbeln hat auf der Suche nach der neunjährigen Valeriia gegen 14.30 Uhr eine Leiche gefunden. Es werde geprüft, ob es sich dabei um das seit dem 3. Juni vermisste Mädchen handle.
Der leblose Körper war den Angaben zufolge am Dienstagnachmittag in einem Wald zwischen dem Roßweiner Ortsteil Mahlitzsch und dem Döbelner Ortsteil Hermsdorf im Landkreis Mittelsachsen nahe der sogenannten Knollensteine gefunden worden.
Dort ist laut Medienberichten bisher kaum gesucht worden. Die Ermittler haben dieses Gebiet ausgewählt, weil Zeugen Hilferufe im Wald gehört haben wollen, heißt es.
11. Juni: Die Polizei hat am Dienstag nach eigenen Angaben noch einmal Hunderte Einsatzkräfte aufgeboten, um nach der neunjährigen Valeriia zu suchen. Das Mädchen aus dem mittelsächsischen Döbeln wird seit gut einer Woche vermisst.
Mehr als 400 Polizisten aus Sachsen und Sachsen-Anhalt seien im Einsatz. Sie sollten in Ketten im Süden der Stadt Wiesen, Felder und Wälder durchkämmen. Das Technische Hilfswerk stehe bei Bedarf auch mit Drohnen bereit, um die Suche zu unterstützen.
"Nach Abschluss des Einsatzes, der sich höchstwahrscheinlich bis in die Abendstunden hinziehen wird, werden wir die Flächensuche vorerst beenden", erklärte ein Polizeisprecher.
10. Juni: Seit dem Verschwinden des Mädchens Anfang vergangener Woche war immer wieder mit größerem Polizeiaufgebot nach dem Kind gesucht worden – bisher vergeblich. Dabei kamen auch spezielle Hunde, ein Hubschrauber und Taucher zum Einsatz.
Die Ermittlungen seien damit aber keineswegs beendet. "Sie laufen nach wie vor weiter und wir werden sie noch einmal intensivieren", heißt es von der Polizei. Ermittelt werde weiter in alle Richtungen. "Das heißt, wir schließen weder den Unglücksfall noch die Straftat aus."
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Vater von vermisster Valeriia meldet sich mit Videobotschaft und geht von Entführung aus
9. Juni: In einer Videobotschaft hat sich der 32 Jahre alte Vater von Valeriia an mutmaßliche Entführer gewandt. Er glaubt fest an eine Entführung seiner Tochter. Der Mann kämpft zurzeit in der Ukraine gegen die russischen Angreifer, ist aber aufgrund des Verschwindens seiner Tochter freigestellt und plant, mit einer Ausnahmegenehmigung der Armee nach Deutschland zu reisen.
Die Ermittler stehen derweil auch im Kontakt zu Kollegen im Ausland - in der Ukraine, Polen und Tschechien.
„Ich richte mein Wort an diejenigen, die an ihrem Verschwinden beteiligt sind: Finden Sie in sich den Mut, uns Eltern unser geliebtes Kind zurückzugeben. Ich hoffe so sehr, meine Tochter bald in den Arm nehmen zu können“, heißt es in dem Video.
8. Juni: Gefunden wurde bisher nichts, auch nicht Valeriias rosafarbener Schulranzen oder ein Kleidungsstück. Es wurden unter anderem das Umfeld der Grundschule, aber auch ein größeres Areal am Fluss Freiberger Mulde tiefgründig abgesucht.
Zudem wurde umfangreiches Bild- und Videomaterial – rund 10 Terabyte – analysiert und dabei sogenannte Super-Recogniser eingesetzt. Dies sind Spezialisten, die sich Gesichter besonders gut einprägen und wiedererkennen können. Alles ohne Erfolg.
Hunderte Einsatzkräfte auf der Suche nach Valeriia in Döbeln
6. Juni: Wie die Polizei mitteilt, wurde auch am Donnerstag mit mehr als 300 Einsatzkräften nach Valeriia gesucht. Dabei halfen neben der Bereitschaftspolizei auch Schulklassen der Polizeifachschulen Chemnitz und Schneeberg, um "ein möglichst großes Gebiet absuchen zu können".
Zudem kam heraus, dass die Schule die Meldekette nicht eingehalten hatte. Wenn ein Schüler ohne Krankmeldung nicht auftaucht, muss das Fehlen in der ersten Stunde von der Lehrkraft der Schulleitung gemeldet werden. Diese alarmiert dann laut Vorgaben die Polizei. Dies ist laut Medienberichten nicht passiert.
5. Juni: Die Polizei hat am Mittwoch, zwei Tage nach dem Verschwinden des Mädchens, ein Telefon für Hinweise eingerichtet.
Zeugenhinweise werden unter der Telefonnummer 0371/3873488 bei der Chemnitzer Kriminalpolizeiinspektion entgegengenommen.
Auch die Bevölkerung der rund 24.000 Einwohner zählenden Stadt war aufgerufen worden, in Gärten, Kellern, Garagen oder Schuppen nach dem Mädchen Ausschau zu halten. Den Angaben zufolge haben sich in der Stadt private Suchtrupps gebildet.
4. Juni: Auch einen Tag nach dem Verschwinden des Mädchens wurde nach ihr gesucht. Neben dem Stadtgebiet standen dabei auch Gewässer wie die Mulde und Teiche im Fokus, auch Taucher und Wasserschutzpolizei waren im Einsatz, wie eine Polizeisprecherin berichtete.
Es werde in alle Richtungen ermittelt. Auch Befragungen im Umfeld der Familie sowie entlang des Schulweges würden fortgesetzt.
3. Juni: Valeriia hatte sich am Montagmorgen in Döbeln westlich von Dresden gegen 6.50 Uhr auf den Weg zur Grundschule "Am Holländer"gemacht. Meist nutzte das Mädchen dazu einen Bus.
Ermittlungen der Polizei ergaben, dass das Kind nicht am Unterricht teilgenommen hatte. Ihr Verschwinden fällt erst auf, als sie am Nachmittag nicht nach Hause kommt. Zunächst macht sich die Mutter selbst auf die Suche. Gegen 18.25 Uhr gibt die Mutter Vermisstenanzeige bei der Polizei auf.
Um 23.27 Uhr informiert die Polizei per Pressemitteilung. Bei der späteren Polizeisuche kamen auch ein Fährtensuchhund und ein Hubschrauber zum Einsatz.