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Bildung Organisationen fordern Ausbau von Erstsprachen-Unterricht

Unterricht in Englisch und Französisch ist an den meisten Schulen Standard. Für Kinder, die Kurdisch oder Arabisch sprechen, gibt es aber nicht genug Angebote, kritisieren Verbände.

Von dpa 20.02.2025, 12:29
Die Nachfrage nach erstsprachlichem Unterricht ist nach Angaben des Türkischen Bunds in Berlin-Brandenburg enorm (Symbolbild).
Die Nachfrage nach erstsprachlichem Unterricht ist nach Angaben des Türkischen Bunds in Berlin-Brandenburg enorm (Symbolbild). Philipp von Ditfurth/dpa

Berlin - Die GEW Berlin, der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) und der kurdische Elternverein Yekmal fordern einen Ausbau des Erstsprachen-Unterrichts sowie der bilingualen Europaschulen in Berlin. Anlass ist der internationale Tag der Muttersprache am 21. Februar. 

„Obwohl es einen schulgesetzlichen Anspruch gibt, hakt es bei der Umsetzung“, teilte Gökhan Akgün mit, der Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Berlin ist. Andere Bundesländer bekämen das deutlich besser hin. „In NRW wird Unterricht in 30 Sprachen angeboten, in Berlin sind es etwa 10.“

Kindern und Eltern fühlen sich wertgeschätzt

Der Bedarf an erstsprachlichem Unterrichts sei enorm, sagte Ayşe Demir vom TBB. „Mehrsprachigkeit gehört zu Berlin. Etwa die Hälfte der Berliner Bevölkerung hat einen transnationalen Bezug“, so Demir. Die Förderung von Familiensprachen in allen Bildungsbereichen habe einen nachweislich positiven Effekt. „Die Kinder und ihre Familien fühlen sich wertgeschätzt.“ Außerdem werde die Sprachentwicklung verbessert.

Darüber hinaus fordern die Organisationen den Ausbau der bilingualen Europaschulen. Familien hätten ein großes Interesse an zusätzlichen Angeboten in Sprachen wie Arabisch, Kurdisch und Rumänisch. 

Nicht alle Sprachen gleich anerkannt

Leider gebe es nach wie vor eine unterschiedliche Bewertung in Bezug auf Sprachen, sagte Demir. „Während Englisch und Französisch sehr anerkannt sind, erleben Menschen, die Kurdisch, Türkisch, Arabisch, Romanes oder Wolof sprechen, nicht immer eine Wertschätzung ihrer Mehrsprachigkeit.“