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Entertainment Ovationen für Max Raabe im Dresdner Kulturpalast

Seit Max Raabe 1992 den Song „Kein Schwein ruft mich an“ schrieb, stehen die Telefone bei dem Künstler nicht mehr still. Jetzt ist der Meister des nostalgischen Schlagers auch im Osten auf Tour.

Von dpa 12.11.2024, 10:18
Max Raabe sorgt derzeit mit seinem Palast Orchester bei Konzerten in Ostdeutschland für gute Stimmung. (Archivbild)
Max Raabe sorgt derzeit mit seinem Palast Orchester bei Konzerten in Ostdeutschland für gute Stimmung. (Archivbild) Michael Kappeler/dpa

Dresden - Gute Laune in tristen Zeiten: Sänger Max Raabe bleibt im nostalgischen Fach für seine Fans das Maß aller Dinge. Mit seinem aktuellen Programm „Wer hat hier schlechte Laune?“ brachte der Wahlberliner mit seinem Palast Orchester am Montagabend den Dresdner Kulturpalast in Stimmung. Während draußen vor dem Saal im kalten Sprühregen Montagsdemonstranten ihren allwöchentlichen Unmut über die Politik artikulierten, erwärmten Raabe und seine Musiker die Herzen des Publikums. 

Es gehe bei der Show um das Große und Ganze, stimmte Raabe die Leute auf Musik aus oder im Stil der 1920er und frühen 1930er Jahre ein - und lenkte so den Fokus auch auf die kleinen Dinge des Lebens, die Freude machen sollen. Raabe und sein swingendes Palast Orchester brachten anschließend alte und neue Songs aus gut 30 Jahren Bandgeschichte, darunter „Marie, Marie“, „Es wird wieder gut“, „Ein Tag wie Gold“ aus der Serie „Babylon Berlin“ und passend zum Motto des Abends „Es ist ein guter Tag, um glücklich zu sein“. 

Am Ende gab es Standing Ovations und drei Zugaben, darunter das Lied vom kleinen, grünen Kaktus. Nachher verabredeten sich manche Fans schon für ein Wiedersehen zur neuen Tour. Denn 2025 geben sich Raabe und sein Orchester bei der Show „Hummel streicheln“ als Tierfreunde zu erkennen, wollen im gleichnamigen Song etwa mit „Hirschen durch die Wälder pirschen“ und dem „Känguru'n Kekse in den Beutel tun“. Bis es so weit ist, wird aber unter anderem in Halle (15.11.), Jena (16.11.) und Chemnitz (13. und 14.12.) aufgespielt. 

Keine Nostalgieshow

Der studierte Opernsänger Max Raabe hat in Interviews oft betont, dass er mit seinen Programmen keine Nostalgieshow bieten will. Die Musik der 20er und 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts halte er „in ihrer Eleganz und in ihrem Wortwitz einfach für sehr zeitlos und packend“, sagte er einmal. Er wolle diesen Humor und die Schlagfertigkeit auf die Bühne bringen. Diese Schlagfertigkeit, Doppeldeutigkeit und Ironie fehlten heutiger Popmusik. Auch die raffinierten Harmoniefolgen der damaligen Zeit hätten es ihm angetan.

Schon seit langem hat Raabe auch im Ausland viel Erfolg. In den USA ist er regelmäßig zu Gast und füllt dabei renommierte Säle wie die Carnegie Hall in New York. Im März dieses Jahres spielte er dort im Rahmen eines Musikfestivals rund um die Weimarer Republik: „Fall of the Weimar Republic: Dancing on the Precipice“ (auf Deutsch etwa: Der Untergang der Weimarer Republik: Tanzen am Abgrund) beinhaltete verschiedene Konzertformate und wurde von Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen begleitet.