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Zentrale Bußgeldstelle Polizei nimmt von Temposündern und Co. 33 Millionen ein

Man sitzt am Steuer, ist zügig unterwegs und plötzlich blitzt es. Fast jeder hat diese Erfahrung schon einmal gemacht - und bezahlt. So kommen Millionensummen zusammen.

Von dpa Aktualisiert: 24.03.2025, 10:13
Aktuell setzt die Landespolizei Sachsen-Anhalt 4 Enforcement-Trailer, 2 stationäre Anlagen und 32 Großmessgeräte ein. (Archivbild)
Aktuell setzt die Landespolizei Sachsen-Anhalt 4 Enforcement-Trailer, 2 stationäre Anlagen und 32 Großmessgeräte ein. (Archivbild) Bernd Thissen/dpa

Magdeburg - Die Zentrale Bußgeldstelle in Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr rund 33,3 Millionen Euro von Verkehrssündern eingenommen. Zudem wurden 9.787 Fahrverbote angeordnet, wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Zentrale Dienste Sachsen-Anhalt auf Nachfrage mitteilte. Bei 82.715 Verfahren gingen Mitteilungen an das Fahreignungsregister in Flensburg. 

Alles in allem wurden rund 472.500 Verfahren geführt. In mehr als 355.100 Fällen ging es um Geschwindigkeitsverstöße, 2.930 Mal wurden Alkohol- oder Rauschmittelverstöße oder sogar beides zusammen geahndet. 

Knapp 222.200 Verfahren lagen im Bußgeldbereich. 188.261 Bußgeldbescheide wurden versandt. Im Verwarngeldbereich von 5 bis 55 Euro lagen gut eine Viertelmillion Fälle.

Reihe von Verfahren scheitert an der Ermittlung des Fahrers

Im Vorjahr 2023 waren knapp 191.400 Bußgeldbescheide erlassen worden - dabei gab es gut 214.000 Bußgeldverfahren, wie es weiter hieß. Die Gründe seien vielfältig. „Nicht in allen Verfahren konnten vor Eintritt der Verfolgungsverjährung die verantwortlichen Fahrzeugführer ermittelt werden, teilweise war ein Tatnachweis nicht möglich oder es lag bereits bei Eingang des Verfahrens in der Zentralen Bußgeldstelle (ZBS) Verfolgungsverjährung vor“, erklärte der Sprecher. 

Im Verwarngeldbereich würden keine Bescheide versandt. Es gebe verschiedene Möglichkeiten, eine Verwarnung anzubieten. Dazu gehöre die schriftliche Verwarnung mit Verwarnungsgeld oder ein Zeugenfragebogen mit Zahlmöglichkeit. Eine Statistik dazu gebe es aber nicht.

Enforcement-Trailer waren fast 18.400 Stunden im Einsatz

Temposünder werden in Sachsen-Anhalt oft mit Hilfe von Enforcement-Trailern - das sind mobile, autonome Blitzer - erwischt. Sie waren 2024 insgesamt 18.356 Stunden lang eingesetzt. Während dieser Messzeiten wurden 174.669 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Rechnerisch gehen der Polizei damit 9 bis 10 Raser pro Stunde ins Netz. Vandalismus kommt da auch vor: Im vergangenen Jahr wurde ein Enforcement-Trailer mit Farbe besprüht und beschädigt. 

Aktuell setzt die Landespolizei Sachsen-Anhalt 32 Großmessgeräte, 4 Enforcement-Trailer und 2 stationäre Anlagen ein.