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Migration Polizei schießt nach Bedrohung auf Flüchtlingsheim-Bewohner

Am frühen Morgen wird die Polizei in eine Flüchtlingsunterkunft in Hannover gerufen. Dort bedroht ein Mann die Einsatzkräfte mit einem Messer. Dann fallen Schüsse.

Von dpa 17.05.2023, 09:08
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei.
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei. Christoph Soeder/dpa/Symbolbild

Hannover - Die Polizei hat bei einem Einsatz in einer Flüchtlingsunterkunft in Hannover auf einen Mann geschossen und diesen lebensgefährlich verletzt. Nach Polizeiangaben war der 25-Jährige am Mittwochmorgen mit einem Messer auf die Einsatzkräfte zugegangen und habe auf eine Ansprache nicht reagiert. Ein 24 Jahre alter Polizist gab mehrere Schüsse ab. Danach hätten die Beamten sofort Erste Hilfe geleistet und der 25-Jährige sei von Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei am Nachmittag mit. Einsatzkräfte seien nicht verletzt worden.

Die Polizei war eigenen Angaben zufolge um 6.48 Uhr zu der Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Vinnhorst gerufen worden, weil eine Person gegen die Hausordnung verstoßen habe. Wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte, hatte es Streit zwischen dem Bewohner und dem Sicherheitsdienst der Unterkunft gegeben. Dabei habe der Mann die Sicherheitskräfte mit einem Messer bedroht, ebenso wie er später die Polizei mit dem Messer bedroht und angegriffen habe.

Die Polizei teilte mit, sowohl gegen den Polizisten als auch gegen den Bewohner der Flüchtlingsunterkunft seien nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Hannover Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des versuchten Totschlags eingeleitet worden.

Zur Identität des 25-Jährigen machte sie abgesehen vom Alter keine Angaben. Auch konkretere Angaben zum Verlauf des Einsatzes seien wegen der laufenden Ermittlungen derzeit nicht möglich.

Die Kriminalpolizei sicherte Spuren am Tatort und begann mit der Zeugenbefragung. „Alles, was vor Ort ist, wird dokumentiert“, sagte ein Polizeisprecher.

Das Innenministerium erklärte, es komme in Niedersachsen äußerst selten vor, dass die Polizei auf Menschen schieße: Landesweit habe es in den Jahren 2021 und 2022 jeweils nur zwei Fälle gegeben.