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Dresden Polizei sucht „Super-Recogniser“ in den eigenen Reihen

Von dpa 29.06.2023, 10:00
Eine Polizistin steht vor einem Streifenwagen.
Eine Polizistin steht vor einem Streifenwagen. David Inderlied/dpa/Illustration

Dresden - Die Dresdner Polizei sucht unter ihren Mitarbeitern seit Monatsbeginn nach Wiedererkennern - sogenannten „Super-Recognisern“. Das sind Menschen, die sich Gesichter besonders gut einprägen und wiedererkennen können, auch wenn seither einige Zeit vergangen ist oder sich die Person verändert hat. „Gerade wir als Polizeidirektion Dresden haben bereits im besonderen Maß von den Fähigkeiten der Wiedererkenner profitieren können“, sagte Polizeipräsident Lutz Rodig am Donnerstag in Dresden.

So hätte beispielsweise die Soko Hauptallee im Rahmen einer Videoauswertung 42 vermummte Personen festgestellt, die sich nach dem Aufstiegsspiel gegen Türkgücü München im Mai 2021 im Großen Garten mit Fackeln zu einem Aufzug formiert hatten. „Trotz vollständiger Vermummung konnten unsere Videoauswerter gemeinsam mit Chemnitzer Wiedererkennern 33 dieser Personen identifizieren.“ Rodig zufolge lag damit auf der Hand, dass die Polizeidirektion Dresden nun auch in den eigenen Reihen nach Menschen mit dieser Fähigkeit suchen sollte.

Demnach besitzen nur etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung diese Eigenschaft. Seit 2011 etwa arbeiten Wiedererkenner in der Londoner Polizei, wo Experten ein mehrstufiges Testverfahren entwickelt haben, welches speziell auf die polizeilichen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Mit Unterstützung der Universität Greenwich wendet die Polizeidirektion Dresden seit Anfang Juni dieses Auswahlverfahren an. Beteiligen können sich alle Bediensteten der Polizei Dresden.

Bislang hätten 1165 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Test angefangen. 652 von ihnen erreichten die zweite Phase des dreistufigen Testverfahrens. Im Herbst soll das Verfahren abgeschlossen sein. Die Polizeidirektion beabsichtigt, anschließend zwei Wiedererkenner im Hauptamt zu beschäftigen.